Resēda

[818] Resēda L. (Resede, Wau), Gattung der Resedazeen, einjährige, zweijährige oder ausdauernde Kräuter mit abwechselnden, ungeteilten oder fiederschnittigen Blättern, kleinen, gelben Blüten in endständigen Ähren und einfächerigen, an der Spitze offenen, vielsamigen Kapseln. Etwa 50 Arten in der nördlichen gemäßigten und subtropischen Zone der Alten Welt, besonders im Mittelmeergebiet und am Roten Meer. R. luteola L. (Wau, Färberwau, Gilbkraut, s. Tafel »Farbpflanzen«, Fig. 8, mit Text). R. odorata L. (wohlriechende Resede), von R. Phyteuma L., in den Mittelmeerländern, fast nur durch den Geruch unterschieden, wird seit der ersten Hälfte des 18. Jahrh. als Zierpflanze kultiviert und ist im wilden Zustand nicht bekannt; sie stammt wahrscheinlich aus Nordafrika, ist aber vielleicht auch durch Kultur aus R. Phyteuma entstanden. Eine großblühende Form mit etwas holzig werdendem Hauptstengel, der bei gehöriger Pflege mehrere Jahre dauern kann, kommt als R. grandiflora und R. arborea (Baumresede) in den Handel. R. odorata var. compacta, s. Tafel »Entstehung der Gartenpflanzen II« (Bd. 7), Fig. 5. Resedablüten liefern bei Destillation 0,002 Proz. dunkles, festes ätherisches Öl. Für praktische Verwendung destilliert man 1 kg Geraniol mit 500 kg frischen Resedablüten und bringt das Produkt als Resedageraniolin den Handel. Resedawurzeln liefern ein hellbraunes, nach Rettich riechendes ätherisches Öl, das aus Phenyläthylsenföl besteht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 818.
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