[48] Schrotblätter, Kunstblätter in Metallschnitt (geschrotener Manier, franz. manière criblée, engl. dotted prints), deren deutscher Name von der später im englischen Holz- (Ton-) schnitt wieder aufgenommenen Manier herkommt, die Schattenstrichlagen kreuzweise mit Linien zu durchschneiden (schroten), die im Abdruck weiß erscheinen, während der französische Ausdruck sich auf die weißen, meist mit Punzen und Formen eingeschlagenen Punkte etc. bezieht, die den schwarzen Grund, häufig auch die Gewänder, bedecken (s. Abbildung).
Da bei den Schrotblättern die formbestimmenden Linien umgekehrt wie beim Holzschnitt erscheinen, hat man sie auch Weißschnitte genannt. S. finden sich im 15. Jahrh.; später, im Anfang des 16., erscheinen sie noch zur Illustration französischer Gebetbücher (heures) verwandt, dann geraten sie ganz in Vergessenheit. Namen von Künstlern, die S. ausgeführt haben, sind bis jetzt nicht nachgewiesen worden. Vgl. auch Buchdruckerkunst (Gesch.), S. 530.