Zeno [3]

[888] Zeno, Apostolo, ital. Dichter und Kritiker, geb. 11. Dez. 1668 in Venedig, gest. daselbst 11. Nov. 1750, begründete 1710 das. »Giornale dei letterati d'Italia«, die erste italienische kritische Zeitschrift. Von 1718–29 lebte er als Hofdichter und Historiograph in Wien in der Gunst Karls VI., dann widmete er sich in Venedig ausschließlich literarischen Arbeiten. Als Dichter hat sich Z. durch seine Melodramen um die Oper verdient gemacht und galt vor Metastasio für den besten Operndichter Italiens. Vgl. Campanini, Un precursore di Metastasio (Reggio 1883). Seine dramatischen Werke gab Gozzi heraus (Vened. 1744, 10 Bde.; Tur. 1795, 12 Bde.). Bedeutender war Z. als Literarhistoriker, Kritiker und Bibliograph. Von seinen zahlreichen hierher gehörigen Arbeiten sind besonders zu erwähnen: die »Dissertazioni istorico-critiche e letterarie agli istorici italiani« (Venedig 1752–53, 2 Bde.); das »Compendio del vocabolario della Crusca« (das. 1705, 2 Bde.; das. 1741 bis 1745, 6 Bde.); die »Notizie letterarie intorno a' Manuzj« (vor der Ausgabe von Aldus Übersetzung von Ciceros Briefen, das. 1736, 2 Bde.); die Lebensbeschreibungen vor den Ausgaben verschiedener italienischer Schriftsteller, wie Paruta, Davila, Redi u. a., und eine vortreffliche Ausgabe von Fontaninis »Biblioteca dell' eloquenza italiana« (Vened. 1753, 2 Bde.). Seine »Epistole« wurden von Monelli (das. 1785, 6 Bde.) herausgegeben. Vgl. Negri, Vita di Apostolo Z (Vened. 1816); Lenghi, Lo Z. e la critica leiteraria (Camerino 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 888.
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