[905] Zeta, rechter Nebenfluß der Moratscha (s. d.) in Montenegro, entspringt aus den Karstseen und Flüssen des Niksičko Polje (s. Niksić), verschwindet an dessen Westrand am Fuß des Kalkgebirges Planinica in dem[905] gewaltigen Ponor Slivlje und kommt erst im Zetatal wieder zum Vorschein, wo er in malerischen Fällen 400 m tief abstürzt, um dann mit nur geringem Gefäll weiterzufließen. Ein breites Tal durchziehend, vereinigt er sich nach Durchbrechen der Engen van Spuz (s. d.) bei den Ruinen von Doklea mit der Moratscha. Das fruchtbare Zetatal ist wirtschaftlich der Lebensnerv Montenegros und die wichtigste Verbindungslinie zwischen Albanien und der Herzegowina, daher in allen Kriegen zwischen Montenegrinern und Türken blutig umstritten und von letztern an seinen Ausgängen (Niksić, Spuž) stark befestigt.
Meyers-1905: Zeta [2]