Fig. 1 zeigt einen Speiseaufzug (nach Ausführung von Schmidt, Kranz u. Co. in Nordhausen) für Hotels und Krankenhäuser. Er ist in einem Holzgerüst untergebracht, dessen Umhüllung (Holz, Mauerwerk od. dgl.) in der Abbildung weggelassen ist.
Der Förderkasten a ist durch zwei Schienen b geführt und an einem Seile c aufgehängt, das über die Rolle d nach einer kleinen Handwinde e gelangt. Das Gewicht des Förderkastens ist durch ein Gegengewicht teilweise ausbalanciert, das sich in dem Schachte f bewegt.
Fig. 2 zeigt einen Aufzug mit schräger Laufbahn für Lagerkeller (nach Ausführung von Mohr u. Federhaff in Mannheim). Ein Gestell a mit vier Rädern u. horizontaler Plattform wird auf den Treppenwangen b, b mittels einer durch 2 Rollen geführten Kette c von der Winde d emporgezogen.
Der Transmissionsaufzug Fig. 3 (nach Ausführung von Schmidt, Kranz u. Komp. in Nordhausen), ist als Doppelaufzug ausgeführt.
Während das eine Fördergestell hoch geht, sinkt das andre nieder. Diese Ausführung, in Lagerhäusern, Getreidespeichern, Brauereien, Mälzereien etc. in Verwendung, gestattet sehr rasche Förderung, da das Beladen des einen Fördergestells gleichzeitig mit dem Entladen des ändern erfolgt. Die Fördergestelle, an Drahtseilen hängend und sich gegenseitig ausbalancierend, laufen in einem eisernen Gerüst, das mit einem Drahtgeflecht verkleidet ist. Durch Türen sind die Fördergestelle zugänglich.
Die Aufzugswinde a erhält ihren Antrieb von zwei ausrückbaren Riemen, einem offenen (b) und einem gekreuzten (c). Durch die abwechselnde Betätigung derselben werden die Windetrommeln bald in der einen, bald in der ändern Richtung gedreht, entsprechend dem Auf- oder Niedergang eines jeden Fördergestells. Die Bedienung des Aufzuges kann von jedem Stockwerk aus erfolgen, vermittelst eines durch alle Stockwerke hindurchgehenden, nach der Winde führenden Steuerseiles d.
Aufzugswinden mit besonderm Motor stellen die Fig. 4 u. 5 dar. Die Dampfaufzugswinde, Fig. 4 (nach Ausführung von Gebr. Weißmüller in Frankfurt a.M.-Bockenheim), ist mit Zwillingsdampfmaschine aa ausgestattet.
Deren Kurbelwelle überträgt ihre Drehung mittels Wendegetriebes b auf eine Zwischen welle, die durch ein Schneckenradgetriebe, in dem Gehäuse c untergebracht, mit der Windetrommel d verbunden ist. Durch Handhabung des Wendegetriebes wird der für den Auf- und Niedergang des Fördergestelles erforderliche Drehungswechsel der Windetrommel bewirkt. Fig. 5 ist eine elektrische Aufzugswinde (nach Ausführung der Maschinenfabrik Wiesbaden), a ist der Elektromotor, der durch ein Schneckenradgetriebe im Gehäuse b die Windetrommel c in Drehung versetzt. An dem Rade d greift das Steuerseil an. Durch Umschalten des Elektromotors wird der Drehungswechsel der Winde hervorgebracht.
Fig. 6 zeigt einen Personenaufzug mit elektrischem Antrieb (nach Ausführung von Schmidt, Kranz u. Komp. in Nordhausen), wie solche in Hotels u. großen Geschäftshäusern in Verwendung sind. Das Fahrstuhlcoupé, oft mit großem Luxus ausgestattet, bewegt sich zwischen Führungen im Treppenhaus u. ist an Drahtseilen aufgehängt, welche über Rollen, die unter dem Dache gelagert sind, nach der im Keller aufgestellten Winde führen. Der Personenaufzug kann von jedem Stockwerk aus, aber auch von dem Coupé aus gesteuert werden.
Fig. 7 stellt einen direkt wirkenden hydraulischen Aufzug (nach Ausführung von Mohr u. Federhaff in Mannheim) dar.
In einem in die Erde versenkten Zylinder a bewegt sich ein Plungerkolben b, der die Plattform c trägt. Läßt man Druckwasser durch das Rohr d eintreten, dann bewegt sich der Kolben aufwärts, läßt man dagegen das Wasser durch das Rohr e wieder abfließen, dann sinkt der Kolben nieder. Der Wasserein- und_-Austritt wird durch die Bewegung eines Schiebers bewirkt. Letzterer wird mittels Steuerstange f betätigt.
Hydraulische Aufzüge dieser Art, in Fabrikanlagen und Hüttenwerken in Verwendung, eignen sich nur für geringe Hubhöhen. Bei einigermaßen großer Förderhöhe werden Plungerkolben und Zylinder sehr lang. Letzterer muß also sehr tief in die Erde versenkt werden.
Für große Hubhöhen verdienen die indirekt wirkenden hydraulischen Aufzüge den Vorzug. Bei der hydraulischen Aufzugswinde, Fig. 8 (nach Ausführung der Maschinenfabrik Wiesbaden), ist a der hydraulische Zylinder.
Die an dem Kolben sitzende Zahnstange b dreht das kleine Zahnrad c, wodurch unter Vermittelung des Zahnräderpaares d die Windetrommel e in Bewegung gesetzt wird. Durch Verschiebung der Stange f wird der Steuerschieber betätigt. Fig. 9 ist eine hydraulische Aufzugsvorrichtung mit umgekehrtem Flaschenzug. Der Kolben a trägt eine oder mehrere lose Rollen c. Die entsprechenden festen Gegenrollen d sind unten an dem Zylinder b befestigt. Ein die Rollen umschlingendes Drahtseil f ist mit seinem einen Ende bei e befestigt, während das andre Ende, über Leitrollen führend, das Fördergestell trägt. Der Steuerschieber (in der Figur nicht gezeichnet) für den Wasserzu- und_-Abfluß ist hier in die Rohrleitung eingeschaltet.
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