»Figaros Hochzeit«

[189] Endlich ergab sich wieder Gelegenheit für Mozart, ein dramatisches Werk zu komponieren. In Da Ponte hatte der Künstler einen geschickten Opernpraktiker als Librettisten zur Seite. Der Kaiser hatte ein italienisches Opernwerk bestellt. Doch war es nur die Form der damals noch so hoch im Kurs stehenden italienischen »Opera buffa«, welche die Grundlage für Mozarts Meisterwerk bildete. Der Inhalt war ein völlig neuer. Unübertreffliche Charakterisierungskunst, reicher Anteil einer aus echtem Deutschtum erflossenen Gemütswelt Mozarts stellt das Werk hoch über alle gleichzeitigen Opernerzeugnisse der Italiener. Die finanzielle Lage Mozarts leidlicher zu gestalten, konnte auch »Figaro« nicht bewirken. Der Künstler lenkt hilfesuchend seinen Blick nach dem Ausland. Das kunstsinnige Prag gibt ihm die Möglichkeit, eine neue Oper in Angriff zu nehmen. (Bildseiten 47–49.)

Quelle:
Mozart. Zusammengestellt und erläutert von Dr. Roland Tenschert. Leipzig, Amsterdam [1931], S. 189.
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