Binswanger, Otto Ludwig

Binswanger, Otto Ludwig
Binswanger, Otto Ludwig

[178] Binswanger, Otto Ludwig, ist zu Münsterlingen (Schweiz) 14. Oktober 1852 geb. Nach Vollendung der Studien in Heidelberg, Strassburg, Zürich und Wien, wo Huguenin, Leyden, v. Recklinghausen und Meynert seine Lehrer waren, war er Assistent bei L. Meyer in Göttingen, Ponfick in Breslau und endlich bei Westphal in Berlin. Er habilitierte sich 1882 in Berlin und wirkt seit dem 1. Aug. 1882 (nachdem ihm die deutsche Approbation auf Grund wissenschaftlicher Leistungen verliehen worden war) als Professor der Psychiatrie und Direktor der Grossherzogl. Sächs. Landes-Irren-Heilanstalt in Jena. Seit 1889 ist er ord. Professor. Unter seinen Arbeiten sind folgende hervorzuheben: »Anatomische Untersuchungen über die Carotis interna« – »Über Neuritis nerv. optici« – »Über Porencephalie« – »Experimentelle Untersuchungen über die motorischen Rindenpartien« – »Experimentelle Untersuchungen über den[178] Mechanismus und Entstehungsort der epilept. Krämpfe« – »Die pathol. Histologie der Grosshirnrinden-Erkrankung bei der allgemeinen progressiven Paralyse« (Jena 1893) – »Zur Pathogenese der Dementia paralytica und verwandter Krankheiten« – »Die Pathologie und Therapie der Neurasthenie« (Ib. 1896) – »Die Epilepsie« (Handbuch der spez. Pathologie und Therapie von Nothnagel, Wien 1899). Eine grössere Anzahl einschlägiger Arbeiten aus dem Gebiete der pathologischen Anatomie und Klinik der Geistes- und Nerven-Krankheiten findet sich in der Journallitteratur.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 178-179.
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