Gierke, Hans Paul Bernhard

[598] Gierke, Hans Paul Bernhard, geb. zu Stettin 19. Aug. 1847, promovierte 1872 in Würzburg und ging darauf nach Breslau, wo er im dortigen physiol. Institut eine Arbeit über das Atmungszentrum verfasste. Er begab sich dann nach Würzburg, wurde bei Koelliker Prosektor für vergleichende Anat. und Histologie und bald darauf, auf des letzteren Empfehlung, als Prof. der Anat. an die japan. Universität zu Tokio berufen, wohin er 1876 übersiedelte. Er konnte indessen seine dortige Stellung nicht sehr lange behalten, weil das Klima seine Gesundheit schädigte und kehrte 1881 nach Deutschland zurück, nahm eine Assistentenstelle am physiol. Institut der Breslauer Universität an und wurde 1882 zum Prof. e. o. ernannt. Dauernde Kränklichkeit zwang ihn aber, schon 1883 seine Assistentenstellung aufzugeben; er ging auf 1/2 Jahr nach Neapel, kehrte anscheinend gekräftigt von da zurück, starb jedoch 8. Mai 1886 in einer Nervenheilanstalt zu Schöneberg bei Berlin. Das Hauptgebiet seiner Arbeiten umfasste das Studium des Zentral-Nervensystems. Seine aus Japan mitgebrachten, sehr reichen ethnolog. Sammlungen wurden vom Staate angekauft.

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Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 598.
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