Hofmann, Karl Berthold

[765] Hofmann, Karl Berthold, zu Graz, in Zdaunek (Mähren) 3. September 1842 geb. studierte in Wien, war in der Chemie Schüler von Reditenbacher, Franz Schneider und Hoppe-Seyler (damals in Tübingen), wurde 1866 Doktor, wirkte 1866 bis 69 als Sekundararzt der Wiener Irrenanstalt, 1869 bis 73 als Dozent, 1873 bis 79 als Prof. e. o. der med. Chemie und ist seit jener Zeit Prof. ord. der angewandten med. Chemie in Graz. Litterar. Arbeiten: »Ueber Papaverin« – »Ueber die Zusammensetzung des Harnes bei Leukämie« – »Ueber Creatiningehalt normaler und pathologischer Harne« – »Ueber die Zusammensetzung der Darmgase« – »Ueber das Spectrum der Blondlot'schen Phosphorflamme und das Ammoniakspectrum« – »Getränkhygiene der Alten« – »Lehrbuch der Zoochemie« (1876 bis 79). Gemeinsam mit Rob. Ultzmann gab er heraus: »Atlas der physiologischen und pathologischen Harnsedimente« (m. 44 Taff.) und: »Anleitung zur Untersuchung des Harnes mit besonderer Berücksichtigung der Erkrankungen des Harnapparates« (1871; 2. Aufl. 1878). Ein besonderes Interesse für die Geschichte der Metalle bei den alten Völkern veranlasste folgende chemisch-archäol. Publikationen: »Ueber Zink bei den Alten« – »Ueber Brüchigkeit antiken Silbers« – »Ueber Elektron«. Ausserdem schrieb er: »Ueber vermeintlich antike Seife« – »Ueber die Zusammensetzung ägyptischer Schmelzfarben« – »Ueber[765] Chromhydrose« – »Ueber Blei bei den Völkern des Altertums« – »Ueber das ägyptische Augenmittel« »Mesdem« und eine Reihe von Abhandlungen über antike Goldlegierungen und Bronzen.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 765-766.
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