Luecke, Georg Albert

Luecke, Georg Albert
Luecke, Georg Albert

[1059] Luecke, Georg Albert, geb. 4. Juni 1829 in Magdeburg, in Heidelberg, Halle, Göttingen ausgebildet und 1854 prom., wurde Assistent bei Blasius in Halle und später bei B. v. Langenbeck in Berlin. 1865 wurde er als Prof. der Chirurgie nach Bern, und bei Eröffnung der Kaiser Wilhelms-Univ. zu Strassburg 1872 in gleicher Stellung an diese berufen. Hier wirkte er bis zu seinem 20. Februar 1894 erfolgten Tode. Seine grösseren Arbeiten sind: »Kriegschirurgische Aphorismen aus dem 2. schleswig-holsteinischen Kriege im Jahre 1864« (Berlin 1865, m. 3 Taff.) – »Die Lehre von den Geschwülsten in anatomischer und klinischer Beziehung« (v. Pitha und Billroth; Handb. der allgem.[1059] und spez. Chir., II, 1, 1867) – »Die Krankheiten der Schilddrüse« (Ib. III, 1) – »Kriegschirurgische Fragen und Bemerkungen« (Bern 1871). Ausserdem lieferte er bedeutende und umfangreiche Beiträge zur Deutschen Zeitschr. für Chir., deren Mitherausgeber er war, auch war er, zus. mit Billroth, der Herausgeber der »Deutschen Chirurgie«. Von den kleineren Arbeiten L.'s sind als wertvoll noch hervorzuheben die Studien über Erkrankungen der Schilddrüse, der Knochen, über Gelenkkontrakturen, Therapie der Lymphome und Adenome mit Jodtinktureinspritzungen, Knochenperkussion, Laparotomie bei Darmperforation etc. Am wichtigsten sind L.'s Veröffentlichungen zur Kriegschirurgie, die aus eigenen Erfahrungen im 2. schleswig-holsteinischen 1865, sowie im deutsch-französischen Kriege 1870/71 hervorgegangen waren. Sie enthalten eine Fülle von Mitteilungen über Gelenkverletzungen, Hospitalbrand, Schusswunden, typhöse Erkrankungen, Blutungen, Unterbringung der Verwundeten etc.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1059-1060.
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