Moos, Salomon

Moos, Salomon
Moos, Salomon

[1157] Moos, Salomon, hervorragender Otolog, 15. Juli 1831 zu Randegg (Constanz) geb., begab sich zwecks Ausbildung nach Heidelberg, Prag und Wien. Auf erstgenannter Univ. gelangte er 1856 zur Promotion, nachdem er sich während der Studien besonders an Henle, Hasse, Moleschott u. Chelius angeschlossen hatte. Seine Habilitation als Dozent in Heidelberg erfolgte 1859, seine Ernennung zum Extraordinarius 1866. Seit 1875 lehrte er speziell Ohrenheilkunde, 1891 wurde er zum ord. Honorar-Prof. ernannt. Auf seine Veranlassung[1157] wurde in Heidelberg eine ohrenärztliche Poliklinik und Klinik begründet, deren Direktion er bis zu seinem 15. Juli 1895 erfolgten Ableben führte. M. gehört zu den bedeutendsten Pflegern der Ohrenheilkunde in der Neuzeit. Von seinen Publikationen kommen besonders in Betracht seine: »Klinik der Ohrenkrankheiten« (1866) – »Anatomie und Physiologie der Eustachi'schen Röhre« (1875) – »Meningitis cerebrospinalis epidemica etc.« (1881). 1863 veranstaltete er eine deutsche Übersetzung von Toynbee's Lehrbuch der Ohrenkrankheiten. Mit Knapp (New York) begründete er ein Archiv für Augen- und Ohrenheilkunde, das vom 8. Bande ab als »Zeitschr. für Ohrenheilkunde«, deutsch und englisch, erschien. Dazu kommen zahlreiche Einzelarbeiten von M. über subjektives Hören, Beziehungen der Ohreiterungen zu Gehirnleiden und der Ohrleiden zu Trigeminus-Erkrankungen, Pilzinvasion des Ohrlabyrinths bei Masern und Diphtherie u.s.w. Zu erwähnen ist noch seine Habilitationsschrift: »Ueber den Einfluss der Pfortaderverschliessung auf die Zuckerbildung in der Leber« (1859).

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1157-1158.
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