[1457] Sacharjin, Grigori, berühmter russischer Kliniker, geb. 1829, studierte 1847 bis 52 in Moskau, promovierte 1852 mit der Diss.: »De puerperii morbis«, war Assistent der therapeutischen Klinik von Over und unternahm 1856 eine Studienreise in Westeuropa mit längerem Aufenthalt in Berlin, wo er unter Traube und Hoppe-Seyler arbeitete und u.a. auch den Nachweis von dem Zusammenhange des Natriums im Blute mit dem Blutplasma lieferte, ein Fund, der für ihn die Grundlage zu einem neuen Verfahren der quantitativen Blutserumbestimmung bildete.[1457] Nach seiner Rückkehr wurde er 1862 zum ord. Prof. und Direktor der med. Klinik in Moskau ernannt und war in dieser Stellung bis zu seiner Emeritierung 1896 thätig. In den letzten Jahren fungierte er auch als einer der Leibärzte des verstorbenen Kaisers von Russland. S., der 23. Dez. 1897 starb, gehörte zu den hervorragenderen Ärzten Russlands in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und genoss besonders als Diagnostiker einen Ruf. Er unterhielt anfangs lebhafte Fühlung mit deutschen Ärzten, die jedoch später aufhörte und einer feindlichen Gesinnung wich. Von seinen zahlreichen Arbeiten sind ausser den oben genannten in Virch.'s A. 1859 erschienenen noch von Wichtigkeit Publikationen über die Zuckerbereitung in der Leber, Trichophyton tonsurans, Febris recurrens, Calomel, Aderlass, Tuberkulose, zur Lehre von den Herzkrankheiten etc. Dieselben sind teils in Virchow's A. und in der D. Zeitschr. f. k. M., teils in russischen Zeitschrr. erschienen.