Treub, Hector

Treub, Hector
Treub, Hector

[1726] Treub, Hector, in Amsterdam, geb. 1856 in Voorschoten, studierte und promovierte 1878 in Leiden, wurde Assistent an der chir. Klinik, beschäftigte sich besonders[1726] mit der antisept. Wundbehandlung, später mit gynäkol. Arbeiten, wurde 1886 als Nachf. von Simon Thomas Prof. der Geburtsh. und Gynäkol. in Leiden, 1896 Nachf. von van der Rey in Amsterdam. Als 1897 die vakante Professur der Geburtsh. von Doederlein besetzt wurde, sah T. darin eine nicht berechtigte Zurücksetzung seiner Landsleute und gab dieser Meinung auch öffentl. Ausdruck. Dies zog ihm eine scharfe Zurechtweisung seitens der Redaktion der M. f. G. u. Gr. zu, welche darin fälschlich einen Angriff auf die deutschen Kollegen sah, während T. nur seine Landsleute angegriffen hatte. Seinerseits erfolgte eine noch viel schärfere Replik in einer Broschüre: »Universität und Vaterland« (1897), infolge deren sämtliche deutsche Gynäkologen dem 1899 von T. präsidierten intern. Gynäkol.-Kongress in Amsterdam fern blieben. Eine sachliche Auseinandersetzung gab T. in dieser Angelegenheit noch in »Ärztl. Rundschau« 1899. – Ausser den im älteren Lexikon bereits angeführten Schriften publizierte T.: »Leerb. d. gynaecol.« (1892; 2. Aufl. 1898), ferner mit Benutzung der hinterlassenen Papiere van der Rey's: »Leerb. d. Verloskunde« (2 Bde., 1898 bis 1900). Seit 1889 redigierte T. mit van der Rey (bis 1896), Nyhoff und Kouwer (seit 1900) die »Nederl. Tijdschr. v. verlosk. e. gynec.«, seit 1894 mit Straub die »Geneeskundige bladen«. In beiden Organen sind von T. eine grosse Anzahl Artikel veröffentlicht, ebenso noch in verschiedenen anderen in- und ausländischen Zeitschriften.[1727]

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1726-1728.
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