[1890] Zaufal, Emanuel, in Prag, geb. 12. Juli 1837 in Puschwitz, Deutschböhmen, absolvierte die Studien an der k. k. Josephs-Akademie in Wien, habilitierte 1869 sich als Dozent für Ohrenheilkunde an der Prager Univ., wurde 1873 zum Prof. e. o. der Ohrenheilkunde daselbst ernannt und mit der Errichtung einer staatlichen otologischen Klinik betraut. Er begründete das Lehrfach der Otologie und Rhinologie an der Prager Univ. Seine Publikationen, welche zumeist im A. f. O. und in der Pr. m. W. erschienen sind, beschränken sich vorwiegend auf das Gebiet der Otologie und Rhinologie. Er vervollkommnete die Untersuchungsmethoden der Nase und des Nasenrachenraumes –[1890] Rhinoscopia poslerior directa, Rhinoscopia anterior mit den Nasenrachentrichtern – und restaurierte die rhinoskopischen Bilder auf anatomischer Grundlage. Durch seine bakteriologischen Untersuchungen klärte er die Ätiologie der akuten Mittelohrentzündung durch den Nachweis der wichtigsten Erreger dieser Entzündung – Diplococcus Pneumoniae (Fränkel-Weichselbaum), Streptococcus pyogenes, Pneumobacillus (Friedländer) – auf. Er betonte die Wichtigkeit der ophthalmoskopischen Untersuchung als integrierenden Bestandteil der klinischen Untersuchung des Gehörorgans. In der Ohrenheilkunde schloss er sich ganz der von v. Troeltsch und Schwartze begründeten wissenschaftl. und chirurgischen Richtung an. Er vervollkommnete die radikale Aufmeisselung der Mittelohrräume durch Angabe einer eigenen Operationsmethode; zeigte schon 1880 und 84, dass nur auf operativem Wege (Unterbindung der v. jugularis interna, Bloslegung und Ausräumung des Sinus transversus und sigmoideus) der tötliche Ausgang der septischen Sinusthrombose verhütet werden kann. An seiner Klinik wird die Otochirurgie durch Vornahme der grösseren chirurgischen Operationen – radikale Aufmeisselung der Mittelohrräume, Entleerung extraduraler und Gehirnabscesse und die Operation der septischen Sinusthrombose – eifrig kultiviert.