[516] δαιτός, ἡ (entstanden aus ΔΑΊΤΣ, von δαίω, δαίνυμι), Gastmahl, Schmaus, Mahlzeit; sowohl die Handlung, als die Speise, wie z. B. Odyss. 10, 124 ἰχϑῠς δ' ἃς πείροντες ἀτερπέα δαῖτα φέροντο, 18, 279 ἀπάγουσι βόας καὶ ἴφια μῆλα, κούρης δαῖτα φίλοισι; Eur. Cycl. 247; beide Bedeutungen lassen sich nicht scharf sondern. Gegensatz das zu Hause Essen Iliad. 9, 487 ἐπεὶ οὐκ ἐϑέλεσκες ἅμ' ἄλλῳ οὔτ' ἐς δαῖτ' ἰέναι οὔτ' ἐν μεγάροισι πάσασϑαι. Plural δαῖτες Odyss. 20, 182, δαιτῶν 17, 220. 377, δαῖτας 1, 374. 2, 139. 11, 185. 22, 352. Unter den Epithetis, δαῖτ' ἐρατεινήν Odyss. 8, 61, δαιτὸς ἐπηράτου ἔργα Iliad. 9, 228, δαῖτα ϑάλειαν Iliad. 7, 475, δαιτὶ πιείρῃ Iliad. 19, 179, δαῖτ' ἀγαϑήν Odyss. 15, 507, δαιτὸς ἐσϑλῆς ἦδος Odyss. 18, 403, ἐρικυδέα δαῖτα Odyss. 3, 66, μενοεικέα δαῖτα Iliad. 9, 90, verdient besonders hervorgehoben zu werden ἐίση, δαὶς ἐίση, das gleichvertheilte Mahl, bei dem alle Theilnehmer eine gleiche Menge Fleisch und Wein erhalten, s. z. B. Iliad. 9, 225 Odyss. 8, 98. Zenodot erklärte, ohne Zweifel in seinem Glossarium (s. Sengebusch Homer. dissert. 1 p. 23), δαῖτα ἐίσην = τὴν ἀγαϑήν, Athen. 1, 21 Suid. s. v. δαιτὸς ἐίσης. Das Wort δαίς bezeichnet gleicher Weise die Mahlzeiten der Götter wie die der Menschen; vom Mahle der Götter im Hause des Zeus δαιτὸς ἐσϑλῆς Iliad. 1, 575; von demselben δαιτὸς ἐίσης Iliad. 15, 95. 1, 602. Oefters wird das Wort von den Opfermahlzeiten der Menschen gebraucht, bei denen die Götter als Gäste und Theilnehmer gedacht werden: Iliad. 1, 424 Ζεὺς γὰρ ἐς Ὠκεανὸν μετ' ἀμύμονας Αἰϑιοπῆας χϑιζὸς ἔβη κατὰ δαῖτα; Iliad. 4, 48 sagt Zeus in Bezug auf Ilios und Priamos οὐ γάρ μοί ποτε βωμὸς ἐδεύετο δαιτὸς ἐίσης, λοιβῆς τε κνίσης τε· τὸ γὰρ λάχομεν γέρας ἡμεῖς, vgl. 24, 69; daher heißt das Opfermahl ϑεοῠ δαίς oder ϑεῶν δαίς: Odyss. 3, 336 οὐδὲ ἔοικεν δηϑὰ ϑεῶν ἐν δαιτὶ ϑαασσέμεν; 8, 76 ὥς ποτε δηρίσαντο ϑεῶν ἐν δαιτὶ ϑαλείῃ; 3, 420 Ἀϑήνην, ἥ μοι ἐναργὴς ἦλϑε ϑεοῦ ἐς δαῖτα ϑάλειαν. Vom Fraße der Thiere wird das Wort nach der herrschenden Annahme bei Hom. nicht gebraucht. S. z. B. Cramer. Anecd. Paris. 4 p. 247. Dagegen hat man geltend gemacht Iliad. 24, 43 λέων δ' ἃς ἄγρια οἶδεν, ὅς τ' ἐπεὶ ἂρ μεγάλῃ τε βίῃ καὶ ἀγήνορι ϑυμῷ εἴξας εἶσ' ἐπὶ μῆλα βροτῶν, ἵνα δαῖτα λάβῃσιν. Aber Lehrs will Aristarch. p. 96 lesen εἶσ' ἐπὶ μῆλα, βροτῶν ἵνα δαῖτα λάβῃσιν. Sodann gehört hierher Zenodots Lesart Iliad. 1, 5 αὐτοὺς δὲ ἑλώρια τεῦχε κύνεσσιν οἰωνοῖσί τε δαῖτα, statt οἰωνοῖσί τε πᾶσι, Athen. 1, 21 Suid. s. v. δαιτὸς ἐίσης Eustath. Iliad. 1, 5 p. 19, 45. Wenn es in diesen Berichten heißt, Zenodot habe nicht gewußt, daß δαίς von Thieren bei Homer nicht gebraucht werde, so ist zu erinnern, daß Zenodot nach dem Zeugnisse des Aristonicus Scholl. Iliad. 1, 4 die beiden Verse Iliad. 1, 4 und 5 αὐτοὺς δέ ἑλώρια τεῦχε κύνεσσιν οἰωνοῖσί τε δαῖτα (πᾶσι) – Διὸς δ' ἐτελείετο βουλή als unächt verwarf, ohne Zweifel entweder allein oder unter Anderm des δαῖτα wegen: ein Umstand, den auch Lehrs Aristarch. p. 95. 164 nicht erwähnt. Man kann aber annehmen, daß die beiden Verse ächt seien und daß Nichts desto weniger δαῖτα die ursprüngliche Lesart sei; denn Homer gebraucht sehr viele Wörter katachrestisch, und so kann hier auch δαῖτα einmal katachrestisch vom Fraße der Thiere gebraucht sein. Die Lesart πᾶσι scheint jedenfalls matter zu sein als die Lesart δαῖτα, Ueber Aristarchs Ansicht steht aus den bis jetzt beigebrachten Zeugnissen nur so viel fest, daß er die beiden Verse für acht hielt, aber nicht δαῖτα las. Aeschylus las δαῖτα; denn er schrieb Suppl. 801 κυσὶν δ' ἔπειϑ' ἕλωρα κἀπιχωρίοις ὄρνισι δεῖπνον οὐκ ἀναίνομαι πέλειν . – In der anderen Stelle, Iliad. 24, 43 lies't Bekker εἶσ' ἐπὶ μῆλα βροτῶν, ἵνα δαῖτα λάβῃσιν in der Ausgabe von 1843, dagegen in der von 1858 εἶσ' ἐπὶ μῆλα, βροτῶν ἵνα δαῖτα λάβῃσιν, – Die Folgenden gebrauchen zweifellos δαίς auch vom Fraße der Thiere: Sophocl. Phil. 957 Eurip. Hecub. 1077 Ion. 505 Theocr. 13, 63 u. s. w., s. Lehrs. Aristarch. p. 164. – Att. Prosa: Plat. Conv. 174 b Phaedr. 247 b Xen. Cyr. 4, 2, 37. – Her. 1, 133. 207. 211.