ἐπι-βαίνω

[927] ἐπι-βαίνω (s. βαίνω), 1) darauftreten, daraufschreiten, -gehen, γῆς, ἠπείρου, betreten, Od. 9, 83. 85; πατρίδος αἴης 4, 521, wie Eur. Or. 626; in Prosa oft, Her. 4, 125 Thuc. 1, 103; ἱερῶν Plat. Legg. IX, 874 b, wie Lys. 6, 15; in feindlicher Absicht betreten, wohin man schon πρὶν Τροίης ἐπιβήμεναι υἷας Ἀχαιῶν Il. 14, 229 rechnen kann; τῆς Λακωνικῆς ἐπὶ πολέμῳ Xen. Hell. 7, 4, 6; Αἰγύπτου Plat. Menez. 239 c; Sp.; εἰς Βοιωτίαν D. Sic. 14, 84; – ἵππων, δίφρου, auf den Wagen steigen, Il. 5, 46. 16, 343; νηῶν, πύργων 8, 165. 512; häufig εὐνῆς, das Bett besteigen, wie πρὶν λέκτρων ἐπιβῆναι Aesch. Suppl. 39; Διὸς λεχέων ἐπέβας Eur. Hel. 376; νεῶν, τεϑρίππων, Rhes. 93 Herc. Fur. 380; ἐπέβησαν τοῠ τείχεος, erstiegen die Mauer, Her. 9, 70; vgl. Thuc. 4, 116. – Auch mit dem acc., νῶθ' ἵππων ἐπιβάντες Hes. Sc. 286; Πιερίην ἐπιβάς Od. 5, 50, wie Il. 14, 226; λειμῶνα, ἅλιον πλάταν, Soph. Ai. 144. 351; πέτραν, συζυγίαν πώλων, Eur. Bacch. 1097 Hipp. 1131; γῆν Her. 7, 50; ἀγρόν Luc. Nigr. 26; – cum dat., in tmesi, ὅτε νηυσὶν ἐπ' ὠκυπόροισιν ἔβαινον Il. 2, 351; ταῖς ἀλλήλων ναυσίν Thuc. 7, 70; Sp., wie D. Hal. 8, 67; Luc. Tox. 48 u. öfter; D. L. 3, 19. Und so übertr., ἀνορέαις ὑπερτάταις ἐπέβα Pind. N. 3, 19. – Auch ἐπί c. acc., ἐπὶ τὴν νῆα Her. 8, 120; ἐπὶ τὰς ναῦς Thuc. 1, 111, besteigen, aufsteigen, wie Xen. Hell. 3, 4, 1; ἐπὶ τὴν ἱερὰν χώραν Dem. 18, 154; – u. ἐπί c. gen., ἐπὶ νεώς Her. 8, 118; ἐπὶ τῶν ἵππων Plut. de virt. 377 b. – Andere Vrbdgn sind ἄχρι Μιλήτου ἐπιβ., bis Milet hinausgehen, Luc. D. Mart. 24, 1; εἰς τὸν ἑσπέριον ὠκεανόν Plut. Caes. 23; ἐπίβαινε πόρσω, gehe weiter hinauf, Soph. O. C. 175; dgl. Pol. 1, 68, 8. Von Thieren, besteigen, bespringen, τὸ ϑῆλυ, Arist., auch ἐπὶ τὸ ϑῆλυ, H. A. 5, 2; ταῖς ἵπποις, Luc. Asin. 27. – Wie πόληος ἐπιβ., Il. 16, 396, hingelangen, err eich en ist, so wird auch vom Alter gesagt, τετταράκοντα δ' ἐπιβαίνοντα ἐτῶν, Plat. Legg. II, 666 b, das Alter von 40 Jahren erreichen; vgl. Hdn. 5, 7; – feindlich auf Jemand losgehen, ihn angreifen, τῷ Ἀσσυρίῳ Xen. Cyr. 5, 2, 26; τοῖς ἀρίστοις Plut. Cim. 15, a. Sp. Bei Dichtern auch c. acc., σὲ δ' ὅταν πληγὴ Διὸς ἐπιβῇ, wenn dich ein Schlag trifft, Soph. Ai. 138; τὰ παϑήματα πρὸς αὐτὸν ἐπέβη Phil. 194, vgl. El. 483. – Absol., einherschreiten, gehen, μηροῦ ἐξερύσαι δόρυὄφρ' ἐπιβαίη, daß er auftreten, gehen könne, Il. 5, 666; ὅσον ἐπιβᾶσα κορώνη ἴχνος ἐποίησεν Hes. O. 677; ῥυϑμῷ πρὸς αὐλόν Plut. Lyc. 22; Luc. vrbdt damit auch πόδα, Tox. 48 D. Meretr. 5, 4, den Fuß wohin setzen. – Uebertr., theilhaftig werden, erlangen, ὄφρα σφῶϊν εὐφροσύνης ἐπιβῆτον ἀμφοτέρω φίλον ἦτορ, eigtl. damit ihr in eurem Herzen zur Freude schreitet, Od. 23, 52; ἀναιδείης, 22, 424, sich zur Frechheit wenden; τιμῆς καὶ γεράων Hes. Th. 396; τῆς εὐσεβίας ἐπιβαίνοντες Soph. O. C. 189, von Eust. εὐσεβοῦντες erkl., wie δόξης ποτὲ τῆςδ' ἐπιβάντες Phil. 1449, = δοξάσαντες; sp. D., wie τερπωλῆς Ap. Rh. 4, 1165; selten in Prosa, wie τῶν μεγίστων σοφίας περὶ ϑεῶν γενέσεως ἐπιβ. Plat. Epin. 981 a. Aehnl. ἀφορμῆς, die Gelegenheit ergreifen, App.; τοῦ λόγου, sich daran machen, Luc. Apol. 8. – 2) transit. fut. ἐπιβήσω, aor. ἐπέβησα, hinaufsteigen, besteigen lassen, ὃν ἵππων ἐπέβησε Il. 8, 129; πολλοὺς πυρῆς ἐπέβησε, brachte sie hinauf, 8, 197; Ἠὼςπολέας ἐπέβησε κελεύϑου Hes. O. 578; übertr., νὶν ἀρχαίας ἐπέβασε πότμος εὐαμερίας Pind. I. 1, 39, wie χαλιφρονέοντα σαοφροσύνης ἐπέβησαν Od. 23, 13, ließen ihn zur Besonnenheit gelangen; ἐϋκλείης ἐπίβησον, mache des Ruhms theilhaftig, Il. 8, 285; vgl. λιγυρῆς ἐπέβησαν ἀοιδῆς Hes. O. 657; so Sp., ἐπιβήσειν τινὰ τῆς σοροῦ Luc. D. Mort. 6, 4; πάτρης, in das Vaterland hinführen, Od. 7, 223; ψαμάϑων Αὐλίδος Eur. I. T. 215. – Hom. braucht noch ἐπιβήσεο, tritt auf, ὀχέων Il. 5, 221, u. ἐπεβήσετο, = ἐπέβη, z. B. ὀχέων Il. 13, 26; vgl. Ap. Rh. 4, 458; aber Orph. Arg. 1193 steht ἐπεβήσατο = ἐπέβησε; vgl. Callim. Lav. Pall. 65. – Das pass. ἐπιβαϑῆναι Schol. Thuc. 6, 99.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 927.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika

Buchempfehlung

Stifter, Adalbert

Der Condor / Das Haidedorf

Der Condor / Das Haidedorf

Die ersten beiden literarischen Veröffentlichungen Stifters sind noch voll romantischen Nachklanges. Im »Condor« will die Wienerin Cornelia zwei englischen Wissenschaftlern beweisen wozu Frauen fähig sind, indem sie sie auf einer Fahrt mit dem Ballon »Condor« begleitet - bedauerlicherweise wird sie dabei ohnmächtig. Über das »Haidedorf« schreibt Stifter in einem Brief an seinen Bruder: »Es war meine Mutter und mein Vater, die mir bei der Dichtung dieses Werkes vorschwebten, und alle Liebe, welche nur so treuherzig auf dem Lande, und unter armen Menschen zu finden ist..., alle diese Liebe liegt in der kleinen Erzählung.«

48 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier III. Neun weitere Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier III. Neun weitere Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.

444 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon