[1015] ἐπ-ῳδός, dazu singend, bes. Zauber- oder Bannsprüche bei Krankheiten, die den Schmerz stillen od. die Krankheit heilen (besprechen), ἐπῳδῶν προςδεῖσϑαι μύϑων Plat. Legg. X, 903 b; vgl. IL, 671 a; übh. Zaubermittel, ὃς ἔϑυσεν αὑτοῠ π αῖδα ἐπῳδὸν Θρῃκίων ἀημάτων, als Zaubermittel gegen die thracischen Stürme, um die Stürme abzuwehren, Aesch. Ag. 1392, μορφῆς ἐπῳδόν, ein Schimpfwort auf die Gestalt, Eur. Hec. 1258. Oft als subst., – a) ὁ, Zauberer, Beschwörer, der durch übernatürliche, geheime Mittel Etwas zu bewirken sucht, καὶ γόης Eur. Hipp. 1038; Bacch. 235; bes. der mit.Zaubersprüchen heilt, übh. Arzt, Plat. u. Sp., δυςπραξίᾳ ληφϑεὶς ἐπῳδός ἐστι τῷ πειρωμένῳ, p. bei Plut. de ad. et. am. discr. 8, ein Unglücklicher ist des andern Tröster. – hl ἡ ἐπῳδός, Nach-od. Schlußgesang, der Theil eines lyrischen Gedichtes, welcher auf die Strophe u. Gegenstrophe folgt. D. Hal. C. V. 19 u. a. Gramm. Die meisten Gedichte des Pindar u. viele Chorgesänge der Dramatiker sind Beispiele von solchen Gedichten, die deshalb ἐπῳδικά, τά, hießen. – c) ὁ, ein kurzer Vers, der auf einen längern folgt, Hephaest., wie Archil. zuerst auf einen längern jambischen Vers einen Dimeter folgen ließ, daher solche Gedichte ἐπῳδά hießen, Plut. de music. 28. – Auch ein in einem Gedichte nach gewissen Zwischenräumen wiederkehrender Vers hieß so, Refrain, vgl. Theocr. 1, 2; Bion. 1; Hosch. 3. – Dah. übertr., ὁ κοινὸς ἁπάσης ἀδολεσχίας ἐπῳδός Plut. de garrul. 11, der gewöhnliche Refrain bei der Geschwätzigkeit, was die Schwätzer immer hinzuzusetzen pflegen. – Aber ἡ μουσικὴ τὴν ποιητικὴν π οιεῖ ἐπῳδόν = singbar, S. Emp. adv. mus. 16.