ἠϊόεις

[1157] ἠϊόεις, εσσα, εν (ἠϊών), mit Ufern, bes. mit merklichen, hohen, steilen versehen, geufert, Σκάμανδρος, Il. 5, 36, denn der Skamondros hat als Bergstrom scharf abgeschnittene hohe Ufer; also eigtl. für ἠϊονόεις, andere Alte leiteten es fälschlich von ἴον ab, für ἰόεις, = ἀνϑεμόεντας λειμῶνας ἔχων. Da ἠϊών sonst gew. vom Meeresufer gebraucht wird u. bei Qu. Sm. 5, 299 πεδίον ἠϊόεν eine Aue sein soll, auf der Gänse u. Kraniche weiden, bringt Butim. Lexil. II p. 23 ff. das Wort mit εἰαμενή, ἧμαι in Vrbdg u. erkl. es "durch grasreiche Wiesen fließend", schwerlich richtig; Andere leiten es auch von ἤϊα ab, also futterreich.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 1157.
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