κάλλος

[1311] κάλλος, τό (καλός), körperliche Schönheit; vom Ganymedes Il. 20, 234; häufiger von weiblicher Schönheit, αἳ κάλλει ἐνίκων φῠλα γυναικῶν 9, 130, Χαρίτων ἄπο κάλλος ἔχουσαι Od. 6, 18, öfter; so auch Od. 18, 192 κάλλεϊ μέν οἱ πρῶτα προςώπατα καλὰ κάϑηρεν ἀμβροσίῳ, οἵῳ Κυϑέρεια χρίεται, mit ambrosischer Schönheit, wo die alten [1311] Ausleger ohne Grund an eine wohlriechende Salbe denken, Passow aber mit Recht bemerkt, daß bei Hom. die Schönheit als etwas für sich bestehendes Körperliches angesehen wird, das die Götter den Menschen wie ein Kleid an- u. abthun können (vgl. κάλλεΐ τε στίλβων καὶ εἵμασι Il. 3, 392, κὰκι κεφαλῆς χεῦεν πολὺ κάλλος Ἀϑήνη Od. 23, 156, δπόδυϑι τὸ κάλλος Luc. D. Mort. 10), u. daß χρίεσϑαι von Allem gebraucht wird, was sich auf die Oberfläche des Leibes bezieht, keineswegs von Salben allein; Voß übersetzt »in ambrosischer Schöne verklärt ihr Gesicht sie«. – Tragg., Aesch. Pers. 181 Soph. Tr. 25. 465, Eur. oft, gew. von weiblicher Schönheit; in Prosa, Plat. u. A.; Ggstz αἶσχος, Plat. Conv. 201 a. – Auch geistig, ψοχῆς Plat. Rep. IV, 444 b, τῶν μαϑημάτων Gorg. 474 e, τῶν ὀνομάτων καὶ ῤημάτων Conv. 198 b, μεγέϑεσι καὶ κάλλεσιν ἔργων Critia. 115 d. – Τὰ κάλλη, der Schmuck, ἐν ποικίλοις κάλλεσι βαίνειν, bunte Teppiche, Aesch. Ag. 897, VLL. τὰ πορφυρᾶ ὶμάτια; übh. kunstvolle Arbeiten, ἱερῶν, Pracht der Tempel, Dem. 3, 25; κάλλεα κηροῦ, schöne Honigwaben, Mel. 110 (IX, 363). – Luc. D. Mort. 18, 1 vrbdt Ἑλένη καὶ Λήδα καὶ ὅλως τὰ δρχαἶα κάλλη πάντα, wie auch wir sagen »die altberühmten Schönheiten«; vgl. Imag. 2.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 1311-1312.
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