πλείων

[628] πλείων, πλεῖον, ονος, im masc. u. fem. auch bei den Attikern gebräuchlicher als πλέων, compar. zu πολύς, mehr, sowohl von der Zahl als von der Größe, der Ausdehnung, dem Werthe; τὸ μὲν πλεῖον πολυάϊκος πολέμοιο χεῖρες ἐμαὶ διέπουσι, den größern Theil des Krieges, Il. 1, 165, vgl. Od. 8, 475; αἰδομένων δ' ἀνδρῶν πλέονες σόοι ἠὲ πέφανται, Il. 5, 531; ἅμα πλέονες καὶ ἀρείους, [628] Od. 9, 48; πολὺ πλέονες καὶ κρείσσονες, 22, 353; κήδεσι μ οχϑήσειν καὶ πλείοσιν, Il. 10, 106; μάχονται παυρότεροι πλεόνεσσι, 13, 739, u. öfter; πλέονα λόγον γενέσϑαι, Pind. N. 7, 20, u. öfter, οἱ πλέονες, die Mehrzahl, die Meisten. Il. 5, 673 O, d. 2. 277; eben so Her. οἱ πλεῦνες, αἱ πλεῦνες. 1, 106. 199. 2, 120. 7, 149, auch c. gen., αἱ πλεῠνες τῶν γυναικῶν, 1, 1; dah. der große Hause, das gemeine Volk, im Ggstz der Vornehmen, 7, 149. Auch euphemistisch, die Todten, ἐς πλεόνων ἱκέσϑαι, wie ἐς Ἅιδου, Crinag. 30 (XI, 42); Leon. Tar. 79 (VII, 731); ἡ γραῠς ἀνεστηκυῖα παρὰ τῶν πλειόνων, Ar. Eccl. 1073. – Πλέων νύξ, der größere Theil der Nacht, Il. 10, 252; πλέων χρόνος, mehr, längere Zeit, Soph. Ant. 74, u. öfter, wie in Prosa: Her. 9, 111; πλείονι καὶ ἐλάττονι χρόνῳ, Plat. Parm. 154 d, u. sonst; πλέω στρατόν, Her. 6, 28; πλέω στρατιήν, 6, 81; τὸ πλεῠν, zumeist, meistens, 3, 52; ἐπὶ πλέον, mehr und mehr, 2, 171. 5, 51. 125; ἐπὶ πλείω, Soph. O. C. 1774 (wird auch ἐπίπλεον als ein Wort geschrieben); περὶ πλέονος ποιεῖσϑαι, höher schätzen, Her. u. Folgde überall; – πλέον φρονεῖν, Soph. Phil. 807; – τὸ πλέον τινός, der höhere Grad einer Sache, ἐπὶ τὸ πλέον ἱκέσϑαι τινός, d. i. bis zum höchsten Grade einer Sache gelangen, vgl. Theocr. 1, 20. 3, 47, πλέον ἔχειν, mehr haben, voraus haben, Vorzug, Vortheil, Gewinn haben, auch übertreffen, wie πλεονεκτέω, c. gen., Her. 9, 70, wie Xen. Cyr. 7, 5, 61; u. eben so πλέον τινὸς φέρεσϑαι, Her. 8, 29; aber πλέον ἔφερέ οἱ ἡ γνώμη, seine Meinung ging mehr dahin, 8, 100; auch vollständig, πλεῖον μοίρης ἔχειν, Theogn. 606; ἐς πλέον ποιεῖν, ἐργάζεσϑαι, weiter kommen, mehr ausrichten, Soph. O. R. 911; οὐδὲν ἔτι πλέον ἐγένετο τούτων, es half Nichts, brachte keinen Gewinn, Her. 9, 41. 107. 121 u. öfter; τί ἔσται πλέον τινί, was wird es helfen? was wird er weiter davon haben? Antiph. 5, 95; vgl. Xen. Cyr. 5, 5, 34; πλέον γίγνεται τοῖς ἄλλοις, Isocr. 4, 7; ὧν οὐδέν μοι πλέον γέγονε, wovon mir Nichts gelungen ist, 15, 28; vgl. Dem. Lpt. 7; vgl. Plat. πλέον τι οἰόμενος εἶναι λόγους γεγραμμένους τὸν εἰδότα ὑπομνῆσαι, Phaedr. 275 c; οὐδὲν γάρ μοι πλέον ἦν, Conv. 217 c; ἄν τι καὶ σμικρὸν πλέον ἑκάστοτε ἡγῶνται ἔσεσϑαί σφισιν, Legg. III, 697 d; μηδὲν πλέον αὐτῷ γένηται, Conv. 222 d; auch eben so οὐδὲν πλέον ποιήσετε, Phaed. 115 c; Theaet. 200 c; βουλοίμην ἂν πλέον τί με ποιῆσαι ἀπολογούμενον, ich wünschte durch meine Vertheidigung Etwas ausrichten zu können, Apol. 19 a; ἐπὶ πλέον εἶναι ἤ, Euthyd. 290 b; vgl. ἢ ἔχεις τι λέγειν ἐπὶ πλέον τὴν ῥητορικὴν δύνασϑαι ἤ, Gorg. 453 a. – Bei Zahlenbegriffen fällt, wie im Lat. quam nach plus, auch zuweilen weg, ἔτη γεγονὼς πλείω ἑβδομήκοντα, Plat. Apol. 17 d; und die Zahl geht auch in den gen. über, οὐ πλεῖον εἴκοσι σταδίων ἀπέχειν, Xen. An. 3, 2, 34. 7, 3, 12; bemerke noch μισϑὸς ὠφείλετο πλέον ἢ τριῶν μηνῶν, ib. 1, 2, 11, womit Krüger vergleicht μυριάδας πλέον ἢ δώδεκα, ib. 5, 6, 9, u. Thuc. 4, 72. – Bloß episch ist der nom. u. acc. plur. πλέες, πλέας (s. oben); ion. u. dor. ist die Zusammenziehung πλεῦν für πλέον, πλεῦνος, πλεῦνες u. ä. für πλέονος, πλέονες u. s. w. – Ein besonderer Atticismus ist πλεῖν, nom. u. acc. sing. für πλέον, der nur in Zahlverbindungen, wie πλεῖν ἢ μύριοι, Ar. Av. 6 Nubb. 1041 u. öfter gebraucht ist. – Ion. dat. plur. πλεόνεσι, Her. 7, 224. – Bei Hom. u. Hes. wechseln übrigens die Formen πλείων u. πλέων nach Versbedarf, doch ist letztere, bes. im plur., häufiger;, dat. πλείοσι u. πλεόνεσσι; in att. Prosa ist πλείων, πλέον die gebräuchlichste Form, letzteres besonders in adverbialen Beziehungen, dagegen in der zusammengezogenen Form πλείους, πλείω vorherrschend; aber im nom. plur. bleibt πλέω das Herrschende, vgl. Reisig conj. Arist. p. 43 u. Buttm. Gramm. – Spätere verbinden sogar diese Form πλέω mit einem subst. sing. num., vgl. Wess. D. Sic. 1, 63 u. Schäf. D. L. p. 229.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 628-629.
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