φιλό-λογος

[1281] φιλό-λογος, eigtl. das Reden liebend, gern, viel redend, redselig, geschwätzig, Plut., Ath. II, 39 b u. einzeln bei Sp. – Gew. Gelehrsamkeit u. Literatur liebend, über gelehrte, literarische Gegenstände sprechend u. schreibend. – Bei Plat. Einer, der gern über wissenschaftliche Gegenstände sich unterhält, Phaedr. 236 e Theaet. 161 a u. Rep. IX, 582 e, mit φιλόσοφος vrbdn; Ggstz μισόλογος, Lach. 188 c; vgl. Lob. Phryn. p. 393. Uebh. der sich mit einem Gegenstande wissenschaftlich u. gründlich beschäftigt, dah. auch wiß- u. lernbegierig, bei Plut. mit φιλομαϑής vrbdn; bes. der alte Sprachen und Geschichte, u. übh. alte Wissenschaft u. Kunst studirt; in diesem Sinne nannte sich Eratosthenes zuerst φιλόλογος, der als Sprach- u. Geschichtsforscher, als Kritiker u. Mathematiker berühmt war; bei den Römern hieß so Ateius Capito, nach Sueton., quia multiplici et varia doctrina censebatur. So spricht Plut. non posse 13 von φιλόλογα ζητήματα κριτικῶν u. öfter, wie a. Sp. Bei Stob. Floril. 70, 17 steht φιλόλογος dem ἀπαίδευτος gegenüber. – Gegen die Accentuation φιλολόγος, welche im E. M. p. 406, 10 gebilligt zu werden scheint, u. welche Andere, wie Göttling wenigstens [1281] in der letzten Bdtg festhalten, spricht Arcad. p. 89; vgl. Lob. Phryn. p. 393. Das Wort ist nicht von λέγω, sondern von λόγος abgeleitet, u. φιλολόγος würde bedeuten »φίλος sagend«.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 1281-1282.
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