Dritter Teil

Nigrodho

[285] 21

Ich kenne keines Fürchtens Furcht,

Erkundet hat der Herr uns Ewigkeit;

Wo nimmer Furcht erfassen kann,

Auf jener Fährte folgen Jünger nach.


Cittako

[285] 22

Fasanen blinken, silberblau,

Im dichten Dorne tönt ihr Ruf:

Von lauen Lüften recht geraunt

Erweckt er Weiser schlichten Schlaf.


Gosālo

23

Im Bambushag, im Bambuspark

Bewirtet süß mit Honigseim,

Da hab' ich gute Kunst ersehn,

Wie Teil um Teil entsteht und stirbt:

Nun steig' ich wieder felsenan,

Will einsam wesen, einig sein.


Sugandho

24

Ein Jahr erst bin ich Jünger hier,

O sieh' wie wohl die Wahrheit wirkt:

Drei Wissenschaften sind geschafft,

Erfüllt ist was der Herr befiehlt.


Nandiyo

25

Wer innen leuchtet, immer licht,

Wer heilig ward im Herzen reif,

Den lasse, Frevler, unversucht,

Willst selber Leid nicht leiden du.


Abhayo (I)

26

Ein rechtes Wort, ich hab's gehört

Vom Sonnenhelden, Siegerherrn,

Die zarte Spur getroffen fein,

Wie Haares Spitze pfeildurchbohrt.


[286]

Lomasakaṉgiyo

27

Die Priesterschnalle, Priesterschnur,

Geweihte Binsen, welken Bast:

Vom Busen reiß' ich Binde, Band,

Will rüstig wirken waches Werk.


Jambugāmikaputto

28

Wer will da gieren Kuttengut,

Wer will geschmeidig sein und schmuck,

Wer lieblich duften Tugend aus?

Du selber bist es, andre nicht.


Hārito (I)

29

Dich selber sollst du schleißen schlank,

Gleichwie der Bogner Pfeile pfetzt:

Und hast du straff das Herz gestreckt,

Dann schneide schnell das Wähnen weg!


Uttiyo (I)

30

Es hat mich Krankheit heimgesucht,

Und Einsicht geht mir eilig auf:

Die Krankheit grapst und greift um sich,

Ich muß gefaßt und fertig sein.

Quelle:
Die Reden Gotamo Buddhos. Bd. 3, Zürich/Wien 1957, S. 285-287.
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