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[224] Übrigens ist es ein leichtes danach die Erscheinung zu deuten,
Die Windhose bei uns und Prester griechisch benannt wird,
Wie sie von oben herab in das Meer bisweilen sich senket.
Nämlich sie steigt oft herab wie eine vom Himmel zur Erde
Nieder sich senkende Säule und ringsum siedet der Gischt auf,
Während ein schwerer Orkan die Wogen des Meeres emporpeitscht.
Alle die Schiffe, die grade von diesem gewaltigen Aufruhr
Werden ergriffen, geraten in höchste Gefahr und Bedrängnis.
Dies ereignet sich dann, wenn des Windes Gewalt, die erregt wird,
Nicht vollständig die Wolke zerbrechen kann, sondern hinabdrückt,
Daß sie in Säulengestalt vom Himmel zur Erde hinabhängt,
Aber nur nach und nach, wie wenn man mit Armen und Fäusten
Etwas von oben her stößt und über die Wogen hin breitet.
Wenn sich die Wolke nun teilt, so stürzt sich der Wind mit Gewalt los
Auf das Gewoge und bringt es zu wundersamem Gebrodel.
Denn wenn der kreisende Wirbel sich senkt, so zieht er die Wolke,
Die mit elastischem Körper ihm folgt, mit sich selber hinunter.
Hat er sie dann, die vom Naß ist beschwert, auf die Fläche des Meeres
Niedergedrückt, so stürzt er im Nu sich ganz auf das Wasser
Und bringt alles darin mit gewaltigem Brausen zum Sieden.
Auch kommt's vor, daß der Wirbel sich selbst in die Wolken verwickelt,
Wenn aus der Luft er noch weiteren Stoff des Gewölkes heranholt:
Dann wird er gleich der vom Himmel herab sich ergießenden Trombe.
Hat er sich nun auf die Erde gesenkt und ist dort geborsten,
Speit er im Wirbelsturme die unermeßliche Kraft aus.
Doch er erscheint im ganzen nur selten bei uns auf dem Lande,
Wo ihn hemmt das Gebirg. Viel häufiger zeigt er im Meer sich,
Wo sich der Ausblick weitet und frei der Himmel sich ausdehnt.