[450] Die in London vom 17. – 23. September 1871 abgehaltene Konferenz hat den Generalrat beauftragt, in englischer, französischer und deutscher Sprache eine neue authentische und revidierte Ausgabe der Allgemeinen Statuten und Verwaltungs-Verordnungen der Internationalen Arbeiter-Assoziation zu veranstalten, und zwar aus folgenden Gründen:
Der Genfer Kongreß (1866) nahm, mit wenigen Zusätzen, die zu London im November 1864 veröffentlichten provisorischen Statuten der Assoziation an. Er entschied ebenfalls (siehe: »Congrès ouvrier de l'Association Internationale des Travailleurs à Genève du 3 au 8 Septembre 1866«, Genève 1866, p. 27, Anmerkung), daß der Generalrat den amtlichen und bindenden Text sowohl der Statuten als der vom Kongreß erlassenen Verwaltungs-Verordnungen veröffentlichen solle. Der Generalrat wurde verhindert an der Ausführung dieses Beschlusses durch die Beschlagnahme der Protokolle des Genfer Kongresses, während ihres Durchgangs durch Frankreich, von seiten der bonapartistischen Regierung. Als endlich die Protokolle, infolge des Einschreitens des Lord Stanley, damals britischer Minister des Auswärtigen, nach London gelangten, war bereits ein französischer Kongreßbericht erschienen. Der Text der Statuten und Verwaltungs-Verordnungen, den er enthielt, wurde sofort in allen französisch sprechenden Ländern wieder abgedruckt. Dieser Text war vielfältig fehlerhaft.
1. Die Pariser Ausgabe der Londoner provisorischen Statuten wurde als genaue Übersetzung zugrunde gelegt. Das Pariser Komitee jedoch, von dem diese Übersetzung ausging, hatte nicht nur die Erwägungsgründe der Statuten sehr eingreifend verändert, und, auf Interpellation des Generalrats, diese Veränderungen entschuldigt durch den bestehenden politischen Zustand Frankreichs. Es hatte auch, aus mangelhafter Kenntnis der englischen Sprache, Statutenartikel irrig übersetzt.
2. Der Genfer Kongreß hatte den provisorischen Statuten einen endgültigen Charakter zu geben. Sein zu diesem Zweck ernanntes Komitee strich einfach alle Stellen aus, worin provisorische Maßregeln erwähnt wurden; es übersah, daß verschiedene dieser Stellen, neben ihrem bloß[450] provisorischen Inhalt, dauernde Bestimmungen von der größten Wichtigkeit enthielten. Die nach dem Lausanner Kongreß (1867) veröffentlichte englische Ausgabe läßt diese Stellen ebenfalls aus.
Die bisher mit den Statuten gemeinsam veröffentlichten Verwaltungsverordnungen enthalten nur die Beschlüsse des Genfer Kongresses (1866). Es wurde daher nötig, die von den späteren Kongressen und von der Londoner Konferenz (1871) erlassenen Verordnungen zu kodifizieren.
Für die gegenwärtige revidierte Ausgabe sind folgende Druckschriften benutzt worden:
»Address and provisional Rules of the International Working Men's Association«, etc. London 1864.
»Rules of the International Working Men's Association«. London 1867.
»Congrès ouvrier de l'Association Internationale des Travailleurs, tenu à Genève du 3 au 8 Septembre 1866«. Genève 1866.
»Procès-verbaux du Congrès de Genève, 1866. Rapport du Conseil Général«. Publié dans le »Courrier International«, Mars & Avril. Londres 1867.A6
»Procès-verbaux du Congrès de l'Association Internationale des Travailleurs, réuni à Lausanne, du 2 au 8 Septembre 1867«. Chaux-de-Fonds 1867.
»Troisième Congrès de l'Association Internationale des Travailleurs (Brüsseler Kongreß). Compte-rendu officiel«. Bruxelles 1868.
»The International Working Men's Association. Resolutions of the Congress of Geneva, 1866, and the Congress of Brüssels, 1868«. London 1868.
»Compte-rendu du 4me Congrès International, tenu à Bâle en Septembre 1868«. Bruxelles 1869.
»Report of the Fourth Annual Congress of the International Working Men's Association, held at Basle, 1869. Published by the General Council«. London 1869.
»Quatrième Congrès de l'Association Internationale des Travailleurs, tenu à Bâle, 1869. Rapport du délégué des Sections de la Fabrique à Genève«. Genève 1869.
»Resolutions of the Conference of Delegates of the International Working Men's Association, assembled at London, 1871«. London 1871.[451]
Für den Baseler Kongreß sind ferner der deutsche Kongreßbericht, veröffentlicht in Flugblättern, und die während des Kongresses vom Generalsekretär gemachten Notizen zu Rate gezogen worden.
Die Art und Weise, wie diese verschiedenen Quellen für die gegenwärtige Ausgabe benutzt worden sind, ergibt sich aus nachfolgender Zusammenstellung.
Einleitung. – Nach den Worten: »Aus diesen Gründen« sind die Worte wiederhergestellt worden: »ist die Internationale Assoziation gestiftet worden.«
Die Stelle: »Sie erachten es die Pflicht eines jeden« etc. ist weggelassen, weil zwei gleichmäßig authentische und miteinander unvereinbare Texte derselben vorliegen. Außerdem ist ihr wirklicher Sinn enthalten in der ihr unmittelbar vorhergehenden Stelle und in der ihr unmittelbar folgenden: »Keine Pflichten ohne Rechte« etc.
Art. 3 ist wiederhergestellt nach Art. 3 der provisorischen Statuten.
Art. 4. – Teil von Art. 3 und der ganze Art. 4 in Rules, etc. London 1867.
Art. 5. – Einleitender Teil des Art. 3, Rules, 1867.
Die Worte: »ein Präsident« sind weggelassen in Übereinstimmung mit Verwaltungsbeschluß I des Baseler Kongresses.
Art. 6. – Art. 5, Rules, 1867. Die Worte: »co-operating associations« (kooperierende Assoziationen) sind abgeändert in: »nationale und lokale Gruppen der Assoziation«, weil verschiedene Übersetzungen den ursprünglichen Ausdruck irrtümlich durch: »Kooperativgesellschaften« wiedergaben.
Art. 7. – Art. 6, Rules, 1867.
Art. 8. – Art. 10, Rules, 1867.
Art. 12 bildet Art. 13 der Verwaltungs-Anordnungen in Rules, 1867.
Art. 13. – Art. 12, Rules, 1867.
Art. 7, Rules, 1867, ist weggelassen, weil er im Widerspruch mit einem Beschluß des Lausanner Kongresses eingefügt war. Siehe »Procès-verbaux du Congrès de Lausanne«, p. 36.
[452] Art. 1. – Art. 11 der Verordnungen des Genfer Kongresses, (»Congrès de Genève«, Genève 1866, p. 26 & ff.); Art. 10, Rules, 1867; letzterer ist unvollständig.
Art. 2. – Art. 9, Congrès de Genève; Art. 6, Rules, etc., 1867.
Art. 3. – Art. 13, Congrès de Genève; Art. 11, Rules, etc., 1867.
Art. 4. – Art. 10, Congrès de Genève; Art. 9, Rules, etc., 1867.
Art. 5. – Art. 9, Congrès de Genève; Art. 7, Rules, etc., 1867.
Art. 6. – Art. 12, Congrès de Genève; Art. 8, Rules, etc., 1867.
Art. 7. – Baseler Verwaltungsverordnungen, VIII. Art. 8. – Für diesen Artikel ist der »Guide Pratique pour le Congrès de l'Internationale« (»Compte-rendu du Congrès de Bâle«, Bruxelles 1869) vervollständigt worden durch die übrigen, obenangeführten Quellen für den Baseler Kongreß.
Art. 9. – Erster Teil wie für Art. 8. Zweiter Teil, Lausanner Kongreßbeschluß (Procès-verbaux, p. 74, 1.)
Art. 10. – Art. 1 b, Congrès de Genève; Art. 1 b, Rules, etc., 1867.
Art. 11. – Guide Pratique, Baseler Kongreß, Art. 3 und 11.
Art. 12. – Guide Pratique, etc., Art. 10.
Art. 13. – Guide Pratique, etc., Art. 7.
Art. 14. – Guide Pratique, etc., Art. 4.
Art. 1. – Londoner Konferenz, 1871, II. 1.
Art. 2. – Congrès de Genève, Art. 1; Rules, etc., 1867, Art. 1.
Art. 3. – Die zwei ersten Absätze, Art. 2 und Art. 1 a, Congrès de Genève und Rules, etc., 1867. Dritter Absatz, Art. 3, Congrès de Genève. Letzter Absatz, Lausanner Kongreß, Procès-verbaux, p. 31, Art. 2.
Art. 4 bis 7. – Baseler Verwaltungsbeschlüsse, IV bis VII.
Art. 8. – Londoner Konferenz, III.
Art. 9. – Beschluß der Londoner Konferenz, Sitzungen vom 18. und 22. September.
[453] Art. 1. Erster Absatz – Lausanner Kongreß, Procès-verbaux, p. 37, 3; und Art. IX, Baseler Verwaltungsbeschlüsse. Zweiter Absatz – Art. 4, Congrès de Genève, und Rules, 1867.
Art. 2 bis 6. – Londoner Konferenz, IV, 1 bis 5.
Art. 1. – Art. 6, Congrès de Genève, und Rules, 1867.
Art. 2. – Art. 5, dito.
Art. 3. – Brüsseler Kongreß, »Compte-rendu officiel«, p. 50, Appendice, Séances Administratives, Résolution No. 3.
Art. 4. – Art. VI, Baseler Verwaltungsbeschlüsse.
Art. 1. – Art. 14, Congrès de Genève; Art. 12, Rules, etc., 1867.
Art. 2 bis 4. – Londoner Konferenz, II, 2 bis 4.
Art. 5. – Art. I, Baseler Verwaltungsbeschlüsse.
Art. 6. – Londoner Konferenz, V.
Art. 7. – Art. II, Baseler Verwaltungsbeschlüsse.
Art. 8. – Art. III, dito.
Art. 1 bis 4. – Londoner Konferenz, VI, 1 bis 4. Art. 5. – Beschluß des Genfer Kongresses (Londoner Ausgabe der Genfer und Brüsseler Kongreßbeschlüsse, p. 4).
Auf Befehl und im Namen der Londoner Konferenz 1871:
Der Generalrat:
R. Applegarth, Ant. ArnaudA7, M. J. Boon, Fred. Bradnick, G. H. Buttery, F. CournetA8, E. Delahaye, Eugène DupontA9, Wm. Hales, G. Harris, Hurliman, Jules Johannard, Harriet Law,
Fred. Leßner, LochnerA10, Constant Martin,[454] Zévy Maurice, Henry Mayo, George Milner, Ch. Murray, Pfänder, Vitale RegisA11, G. RanvierA12, John Roach, Rühl, Sadler, Cowell Stepney, Alfred Taylor, W. Townshend, Ed. Vaillant, John Weston
Korrespondierende Sekretäre:
A. Herman, für Belgien – Th. Mottershead, für Dänemark – Karl Marx, für Deutschland und Rußland – Aug. Serraillier, für Frankreich – Ch. Rochat, für Holland – J. P. Mac Donnel, für Irland – Friedrich Engels, für Italien und Spanien – Leo Frankel, für Österreich und Ungarn – Walery Wróblewski, für Polen – Hermann Jung, für die Schweiz – J. G. Eccarius, für die Vereinigten Staaten – Constant Le Moussu, für französische Sektionen der Vereinigten Staaten
Ch. Longuet, Vorsitzender
Herm. Jung, Schatzmeister
John Hales, Generalsekretär
256, High Holborn, London, W. C.
24. Oktober 1871[455]
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