17. Die wahre Ehre

[169] Mong Dsï sprach: »Der Wunsch nach Ehre liegt allen Menschen am Herzen. Alle Menschen haben Ehre in sich selbst, ohne daß sie daran denken. Die Ehre bei den Menschen ist nicht die echte Ehre. Wen ein Herrscher ehren kann, den kann ein Herrscher auch erniedrigen.

Im Buch der Lieder12 heißt es:


›Er gibt uns süßen Weins genug

Und sättigt uns durch seine Güte.‹


Damit ist gesagt, daß, wer sich sättigt an Güte und Gerechtigkeit, nicht mehr nach anderer Leute Fett und feinem Reis begehrt. Wer so lebt, daß weit und breit sein Name einen guten Klang hat, der begehrt nicht nach anderer Leute Schmuck und Stickerei.«

Quelle:
Mong Dsï: Die Lehrgespräche des Meisters Meng K'o. Köln 1982, S. 169-170.
Lizenz: