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[55] Damit aber tritt der englisch-preußische Gegensatz in den Bereich der politischen Formen ein. Es sind die höchsten und mächtigsten des historischen Daseins überhaupt. Weltgeschichte ist Staatengeschichte. Staatengeschichte ist die Geschichte von Kriegen.1 Ideen, wenn sie zur Entscheidung drängen, verkleiden sich in politische Einheiten, in Staaten, in Völker, in Parteien. Sie wollen mit Waffen, nicht mit Worten ausgefochten werden. Wirtschaftskämpfe werden zu Kämpfen zwischen Staaten oder innerhalb von Staaten. Religionen konstituieren sich als Staaten, wie Judentum und Islam, Hugenotten und Mormonen, wenn es sich um ihr Dasein oder ihren Sieg handelt. Alles was aus innerstem Seelentum Mensch und menschliche Schöpfung geworden ist, opfert den Menschen. Ideen, die Blut geworden sind, fordern Blut. Krieg ist die ewige Form höhern menschlichen Daseins, und Staaten sind um des Krieges willen da; sie sind Ausdruck der Bereitschaft zum Kriege. Und selbst wenn eine müde und entseelte Menschheit auf Kriege und Staaten verzichten wollte, wie der antike Mensch der spätesten Jahrhunderte, der Inder und Chinese von heute, so würde er nur aus dem Führer von Kriegen der Gegenstand werden, um den und mit dem von andern Kriege geführt werden. Wäre selbst der faustische Weltfriede erreicht, so würden[55] Herrenmenschen vom Schlage spätrömischer, spätchinesischer, spätägyptischer Cäsaren sich um dies Imperium schlagen als Beute, wenn seine endgültige Form eine kapitalistische, und um den ersten Rang in ihm, wenn sie eine sozialistische geworden sein sollte.

Zu einer politischen Form aber gehört das Volk, das sie geschaffen hat, das sie im Blute trägt, das sie allein zu verwirklichen vermag. Politische Formen an sich sind leere Begriffe. Nachsprechen kann sie jeder. Nachleben, mit echter Wirklichkeit erfüllen kann sie niemand. Auch im Politischen gibt es keine Wahl; jede Kultur und jedes einzelne Volk einer Kultur führt seine Geschäfte und erfüllt sein Schicksal in Formen, die mit ihm geboren und die dem Wesen nach unveränderlich sind. Ein philosophischer Streit um »Monarchie« oder »Republik« ist ein Gezänk um Worte. Die monarchische Regierungsform an sich – das gibt es so wenig wie die Wolkenform an sich. Eine antike und eine westeuropäische »Republik« sind unvergleichbare Dinge. Wenn in einer großen Krise, deren letzter Sinn immer ein ganz andrer ist als die Änderung der Regierungsform, die Republik oder Monarchie ausgerufen wird, so ist das eben ein Ruf, ein Name, das Stichwort einer melodramatischen Szene, das einzige allerdings, was die meisten von einer Epoche verstehen und woran sie sich zu begeistern vermögen. In Wirklichkeit kehrt ein Volk nach solchen Ekstasen doch wieder zu der Form zurück, nämlich zu der eignen, für deren Wesentliches es beinahe nie eine volkstümliche Bezeichnung gibt. Der Instinkt einer unverbrauchten Rasse ist so stark, daß er mit jeder Regierungsform, die ihm der historische Zufall in den Weg wirft, sehr bald in seiner ureignen Weise arbeitet, ohne daß es irgend jemand zum Bewußtsein kommt, daß von der Form nur der Name übriggeblieben ist. Es sind nie die Verfassungen in ihrem Wortlaut, sondern die ungeschriebenen und unbewußten Regeln, nach denen sie verwendet werden, die man als die eigentliche Regierungsform bezeichnen darf. Ohne die Beziehung auf ein ganz bestimmtes Volk sind »Republik«, »Parlamentarismus«, »Demokratie« bloße Redensarten.[56]

So ist die »parlamentarische Regierungsform« ein spezifisch englisches Gewächs und ohne die gesamten Voraussetzungen des englischen Wikingercharakters, ohne die Insellage und eine mehrhundertjährige Entwicklung, die den ethischen Stil dieses Volkes mit diesem Stil der Geschäftsführung vollkommen verschweißt hat, weder nachzuleben noch mit irgendwelcher Aussicht auf auch nur annähernd gleiche Erfolge in ihren Methoden nachzuahmen. Parlamentarismus in Deutschland ist Unsinn oder Verrat. England hat alle Staaten ohnmächtig gemacht, denen es das Gift seiner eignen Form als Arznei reichte. Umgekehrt würde England die Fähigkeit zu einer erfolgreichen Politik verlieren, sobald die Endentwicklung der abendländischen, heute also den Erdball beherrschenden Zivilisation dahin führen sollte, daß diese Regierungsform überhaupt unmöglich wird. Der englische Sozialismus würde Verrat an England üben, wenn er sie abschaffte. Es handelt sich um eine freie Gesellschaft von Privatleuten, denen, wie gesagt, die Insellage die Möglichkeit gegeben hat, den eigentlichen Staat abzuschaffen und diese formale Voraussetzung ihres politischen Daseins durch eine Flotte mit gemieteter Mannschaft und eine endlose Reihe von Kriegen, die man gegen Bezahlung durch fremde Staaten und Völker führen ließ, bis 1916 aufrechtzuerhalten. Dieser staatlose Parlamentarismus setzt ein festes System von zwei Parteien voraus, deren Verhältnis zueinander, deren Organisation, Praxis, Interessen, deren Stimmung, Sitte, Geist genau diese und keine andern sind. Was wir englische Parteien nennen – das Wort bedeutet in jedem Lande etwas andres –, sind ursprünglich Gruppen des altenglischen Adels, die sich in den Revolutionen von 1642 und besonders 1688 durch das anglikanische und puritanische Bekenntnis, in der Tiefe also durch eine gewisse Verschiedenheit ihrer ethischen Imperative absonderten. Von den Eigenschaften jener altnordischen Seefahrerrasse, von denen die isländischen Sagas Zeugnis geben, herrschten unter den Tories der Stolz auf das edle Blut, der vornehme Sinn für alles Ererbte und Legitime, für Landbesitz, für kriegerische Wagnisse und blutige Entscheidungen[57] vor, unter den Whigs die Freude an Raub und Plünderung, an leichtem Erfolg und reicher beweglicher Beute, an List und Kühnheit mehr als an körperlicher Kraft. Die Typen des englischen Imperialisten und Freihändlers sind durch immer schärfere Ausprägung dieser Lebensgefühle, durch immer reinere Züchtung der tatsächlich herrschenden Klasse bis zu ihrer heutigen Form emporgeführt worden. Daß die Demokratisierung Englands im 19. Jahrhundert nur eine scheinbare war, und das Volk tatsächlich wie in Preußen von einer hochwertigen, durch die Ganzheit und Ungebrochenheit ihrer praktischen Eigenschaften ausgezeichneten Minderheit geführt wurde, hat die Höhe nicht nur des Wollens, sondern des Könnens bis zum Ausgang des letzten Krieges aufrechterhalten.

Denn zum innersten Wesen dieser Politik gehört es, daß sie eine reine Geschäftspolitik im Piratensinne ist, ob nun die Tories oder die Whigs gerade die Führung haben. Daß beide in erster Linie Gentlemen sind, Mitglieder derselben vornehmen Gesellschaft mit ihrer bewunderungswürdigen Einheit der Lebenshaltung, macht es erst möglich, daß trotz der zeitweise erbitterten Gegnerschaft die großen Angelegenheiten im Privatgespräch und privaten Briefwechsel erledigt werden, so daß vieles geschieht, was erst zugestanden werden darf, wenn der Erfolg die Mittel rechtfertigte, und was in jedem andern Lande der Welt im Lärm verständnisloser und prinzipienfester Volksvertretungen verdorben werden würde. Der englische Parteiführer betreibt auch die Geschäfte des Landes als Privatmann. Wenn seine politischen Unternehmungen glücken, so war es »England«, das diese Politik einschlug. Führen sie, obwohl erfolgreich, zu praktisch oder moralisch peinlichen Folgen, so tritt er zurück und das Land tadelt ihn mit puritanischer Strenge seiner privaten Handlungsweise wegen, deren Folgen man durch den Rücktritt ablehnt; aber man dankt Gott für die Gnade, die er England durch die erfolgreiche Handlung selbst erwiesen hat. Das ist nur möglich, wenn beide Parteien in wesentlichen Interessen ohne Meinungsverschiedenheit sind. Wohl haben die Tories[58] Napoleon gestürzt und nach St. Helena gebracht, nachdem er die Ideen der Whigs über den Kontinent verbreitet hatte, aber Fox war doch durchaus kein unbedingter Gegner des Krieges mit ihm. Und als Robert Peel 1851 das Freihandelssystem von Cobden endgültig zum Siege führte und damit die wirtschaftliche Unterwerfung der Welt ihrer Verwandlung in ein militärisches Protektorat vorzog, haben die Tories einen Teil ihrer Grundsätze in dem System der Whigs durchaus wiedergefunden und anerkannt. Die torystische Politik unter Eduard VII. hat den Weltkrieg veranlaßt, aber die Whigs, Gegner des Krieges, haben durch die Aufnahme »liberaler Imperialisten« sich stillschweigend auf diese Möglichkeit vorbereitet. Dies alles ist »Parlamentarismus«, und nicht jene wert- und wirkungslosen Äußerlichkeiten, die man heute in Deutschland dafür hält, wie die Verteilung von Ministerportefeuilles unter Parteiführer oder die Bloßlegung der parlamentarischen Technik vor der breitesten Öffentlichkeit. Die letzten Entschließungen der Parteiführer sind selbst der Mehrheit der Parlamentsmitglieder Geheimnis. Die sichtbaren Vorgänge sind fable convenue, und der mustergültige Takt beider Parteien sorgt dafür, daß der Schein einer Selbstregierung des Volkes um so peinlicher aufrechterhalten wird, je weniger dieser Begriff tatsächlich bedeutet. Daß Parteien, vor allem englische Parteien, Teile des Volkes sind, ist dilettantischer Unsinn. In Wirklichkeit kann es, außer in Staaten vom Umfang weniger Dörfer, etwas wie Volksregierung, Regierung durch das Volk, gar nicht geben. Nur hoffnungslos liberale Deutsche glauben daran. Die Regierung liegt überall, wohin englische Regierungsformen gedrungen sind, in den Händen sehr weniger Männer, die innerhalb einer Partei durch ihre Erfahrung, ihren überlegenen Willen und ihre taktische Gewandtheit herrschen, und zwar mit diktatorischer Machtvollkommenheit.

Damit erhebt sich die Frage, welches das Verhältnis zwischen Volk und Partei ist oder was Wahlen in der heutigen Staatenwelt des Abendlandes eigentlich bedeuten. Wer wählt und was wählt er? Der Sinn des englischen Systems besteht[59] darin, daß das Volk die Partei und nicht einen Beauftragten seines mehr oder weniger von der Parteileitung selbst suggerierten Willens wählt. Die Parteien sind festgefügte, sehr alte Gesellschaften, welche sich damit beschäftigen, die politischen Angelegenheiten der Gesellschaft des englischen Volkes überhaupt zu führen. Der einzelne Engländer, der das Zweckmäßige dieser Einrichtung wohl empfindet, unterstützt von Wahl zu Wahl diejenige, deren Absichten für die nächsten Jahre seinen eignen Meinungen und Interessen am meisten entsprechen. Wie gleichgültig dabei die Person des Abgeordneten ist, den die Partei ganz souverän ernennt, weiß er genau. Das Wort Stimmvieh paßt auf den Durchschnitt der Abgeordneten sicherlich besser als auf deren Wähler. Es ist bezeichnend, daß die Arbeiter sehr oft statt für den Arbeiterkandidaten für einen Unternehmer gestimmt haben, den eine der alten Parteien aufgestellt hatte. Das war nach ihrer nüchternen Beurteilung der Lage eben für den Augenblick vorteilhafter. In Amerika, wo bereits nicht mehr der echte Engländer hinter dem System steht, hat sich der Brauch ausgebildet, daß die Parteien den Wählern ein Programm und den Trusts, die sie bezahlen, ein andres vorlegen, von denen das eine bestimmt ist, veröffentlicht, und das andre, gehalten zu werden. Damit ist endlich die entscheidende Frage berührt, in welcher Form in parlamentarisch regierten Ländern die politische Arbeit bezahlt wird. Daß davon heute, wo alle Völker mit oder ohne Wissen und Willen durch eine Interessenpolitik geleitet werden, nicht der Geist der Verfassungen, sondern der viel wichtigere Geist ihrer tatsächlichen Anwendung abhängt, das bemerken die naiven Schwärmer für demokratische Zustände nicht. Sie denken in ihrer Harmlosigkeit womöglich an die Höhe der Abgeordnetendiäten. Aber die Frage liegt anders. Die Monarchen der Barockzeit verfügten nach Gutdünken über die Staatseinnahmen. Die modernen Parteien verwalten sie nur. Und da ist es lediglich eine Frage der Zweckmäßigkeit, ob die Vertreter der großen wirtschaftlichen Interessen die Wähler, die Abgeordneten oder die Parteileitungen selbst sich sichern.[60] Das erste entspricht den Formen des englischen Parlamentarismus und wurde im 18. Jahrhundert im großen Stile als Stimmenkauf betrieben. Heute, wo Tories und Whigs aus vornehmen Klassen mit scharf ausgeprägter Weltanschauung rein geschäftliche Vertretungen geworden sind, die sich von Fall zu Fall eigentlich nur noch durch ihre Ansicht über die vorteilhafteste Form und die moralische Begründung eines Unternehmens unterscheiden, ist dies Mittel überflüssig geworden: die Interessen haben sich mit den demokratisierten Parteien vereinigt. Im anarchischen Frankreich, wo unter dem Namen von Parteien Klubs und persönliche Gruppen von rasch wechselnder Zahl und Stärke auftreten, ist die Bezahlung der Abgeordneten in feinerer oder unmittelbarer Form die Regel. Das sozialistische Abgeordnetenmaterial steht der Plutokratie ebenso zur Verfügung wie das übrige, und die Laufbahn eines französischen Parlamentariers wird oft genug in der Gewißheit, eingeschlagen, daß man sich nach ein paar Jahren ein Schloß kaufen kann. In Deutschland, wo die Parteien mit ideologischen Programmen sich dem Volke präsentieren, hat die Börse den Liberalismus und die Schwerindustrie den Nationalliberalismus in ihren Dienst gestellt. Sie bezahlen die Agitation und – teilweise in der Form der Versorgung mit Geschäftsanzeigen – die Presse. Wenn die Verfassung von Weimar auch nur wenige Jahre in Kraft bleiben sollte, würden Abgeordnetensitze im Interesse bestimmter Parteien zu einem festen Preise zu haben sein. Die Ansätze dazu waren schon bei den ersten Wahlen deutlich vorhanden.

Daß Demokratie und allgemeines Stimmrecht erprobte Methoden des Kapitalismus sind, haben alle Länder bewiesen, die diese Formen von England übernommen haben. Wenn der liberale Professor die Verfassung von Weimar als Erfüllung seiner Träume begrüßt, so begrüßt sie der Geschäftsliberalismus als die bequemste und vielleicht billigste Methode, die Politik dem Kontor, den Staat dem Schiebertum zu unterstellen.

Dies alles kennzeichnet die Herrschaft des Wikingergeistes über die abendländische Zivilisation, die bis jetzt durchaus[61] englische Zivilisation gewesen ist. Die Form, in welcher der unübertragbare englische Parlamentarismus sich dem Festlande und schließlich der ganzen Welt aufdrängte, ist die »Konstitution«, durch welche die Kritik an den bestehenden Regierungen zu einem organischen Bestandteil der Regierung selbst gemacht wird. Aber der staatlose Charakter der Regierung, welcher die englische Gesellschaft aus sich selbst entwickelte, ging hier in den staatsfeindlichen Charakter aller Verfassungen über, in denen ein fremdes, das englische Prinzip, enthalten war. Damit wurden überall Parteisurrogate notwendig, welche den englischen Stil, der die ausführende Gewalt zu einem Bestandteil der Parteihoheit gemacht hatte, ohne seinen Gehalt nachahmten, und eine Opposition, die bei fortwährender Reibung zwischen der höchsten Gewalt und dem Parteiprinzip oder zwischen den Parteien wegen ihrer sehr verschiedenen Auffassung der Parteihoheit nicht organisch fördernd, sondern zerstörend wirkte. Mirabeau, der klügste Kopf Frankreichs in dem Augenblick, wo es den Wikingerideen erlag, wäre bei längerem Leben sicherlich zum Absolutismus zurückgekehrt, um sein Land vor dem Pseudoparlamentarismus der souveränen Klubs zu retten. Das Wort Intrige gibt erschöpfend den Geist wieder, den der anarchische Franzose an Stelle der planmäßigen Taktik des Engländers in jede Art von Regierung einführt, um sie seinem Lebensstil anzugleichen. Infolgedessen ist es immer wieder ein zufälliger Despotismus als die praktisch brauchbarste Form dieser Anarchie, in welcher die französische Geschichte von Zeit zu Zeit überraschende, aber flüchtige Höhepunkte des Erfolges erreicht hat. Das gilt bereits von Mazarin und Richelieu, das ist seit 1789 das geheime Endziel jedes noch so kleinen politischen Klubs, das hat endlich seinen klassischen Ausdruck in der Diktatur eines landfremden Soldaten, Napoleons, gefunden. Etwas ganz Ähnliches hatte Macchiavelli für den Wirrwarr der Renaissancepolitik von Cesare Borgia erhofft. Frankreich und Italien allein haben keine politische Idee hervorgebracht. Der Staat Ludwigs XIV. ist ein Einzelfall wie das Reich Napoleons, kein[62] System der Dauer, und die absolute Monarchie des Barock als organische und entwicklungsfähige Form ist habsburgischen, nicht bourbonischen Ursprungs. Habsburg ist von Philipp II. bis Metternich für die Regierungsweise fast aller Höfe und Kabinette vorbildlich gewesen; der Hof des Sonnenkönigs wirkte nur auf Zeremoniell und Kostüm. Gerade die renaissancemäßige Erscheinung Napoleons ist beweisend. Nur in Florenz und Paris konnte ein erfolgreicher Truppenführer eine so untraditionelle Rolle spielen und einen Staat von so phantastischen und vergänglichen Formen aufrichten. Es gab hier keine typische Staatsform. Rousseau, der Theoretiker der politischen Anarchie, hat aus der Tatsache der fest in sich begründeten und politisch mit voller Instinktsicherheit arbeitenden englischen society den Begriff seines Gesellschaftsvertrages gezogen, der zuletzt doch die Diktatur als gelegentliche und zufällige Rettung aus dem Kunterbunt aller Einzelwillen forderte. In England hätte Napoleon im Falle einer Revolution Premierminister, in Preußen Feldmarschall, in Spanien beides werden können, und zwar mit unbeschränkter Vollmacht. Im Kostüm Karls des Großen ist er nur in Frankreich und Italien denkbar.

In Preußen war nun ein wirklicher Staat in der anspruchsvollsten Bedeutung des Wortes vorhanden. Hier gab es streng genommen keinen Privatmann. Jeder, der innerhalb des mit der Exaktheit einer guten Maschine arbeitenden Systems lebte, gehörte ihm irgendwie als Glied an. Die Geschäftsführung konnte demnach auch nicht in der Hand von Privatleuten liegen, wie es der Parlamentarismus voraussetzt. Sie war ein Amt und der verantwortliche Politiker war Beamter, Diener des Ganzen. In England fielen Politik und Geschäftsinteresse zusammen; in Frankreich wurde der Schwarm von Berufspolitikern, der sich mit der Konstitution alsbald einstellte, von den Interessengruppen angeworben. In Preußen ist der reine Berufspolitiker immer eine anrüchige Erscheinung gewesen. Wenn also mit dem 19. Jahrhundert eine Demokratisierung des Staates unerläßlich wurde, so durfte sie nicht in englischen Formen erfolgen, die dem genau entgegengesetzten[63] System entsprachen. Demokratie konnte hier nicht private Freiheit bedeuten, die mit geschäftlicher Ungebundenheit zusammenfiel und notwendig zu einer Privatpolitik führen mußte, welcher der Staat als Werkzeug diente. Wenn der Ordensgedanke »Alle für alle« eine moderne Fassung erhielt, so war es nicht die Bildung von Parteien, die nach unten auf dem Wege der Wahlen alle paar Jahre einmal dem Volk das Recht gaben, für den von der Partei ernannten Kandidaten oder überhaupt nicht zu stimmen, während sie nach oben als Opposition in die Regierungsarbeit eingriffen, sondern es war das Prinzip, jedem einzelnen nach Maßgabe seiner praktischen, sittlichen, geistigen Fähigkeiten ein bestimmtes Maß von Befehl und Gehorsam anzuweisen, einen ganz persönlichen Grad und Rang von Verantwortung also, der jederzeit, wie ein Amt, widerruflich war. Dies ist das »Rätesystem«, wie es vor hundert Jahren der Freiherr von Stein geplant hatte, ein echt preußischer Gedanke, der auf den Grundsätzen der Auslese, der Mitverantwortung, der Kollegialität beruhte. Heute ist es, ganz marxistisch, in den Schmutz des Klassenegoismus gezogen worden, eine bloße Umkehr des Bildes, das Marx von der Räuberklasse der Kapitalisten englischen Stils, der Wikinger ohne Staatskontrolle gezeichnet hatte, ein Freihandelssystem von unten mit der Arbeiterschaft als society und also englisch durch und durch. Das ist Bentham, nicht Kant.

Stein und seine von Kant geschulten Berater dachten an eine Organisation der Berufsstände. In einem Lande, wo Arbeit die allgemeine Pflicht und der Inhalt des Lebens sein sollte, unterscheiden sich die Menschen nach ihrer Leistung, nicht nach ihrem Besitz. Also örtliche berufsständische Körperschaften nach Maßgabe der Bedeutung dieser Berufe im Volksganzen; höhere Vertretungen bis hinauf zu einem obersten Staatsrat; jederzeit widerrufliche Mandate; also keine organisierten Parteien, keine Berufspolitiker, keine periodischen Wahlen. Diese Gedanken hat Stein zwar nicht ausgesprochen, er würde sie in dieser Fassung vielleicht bestritten haben, aber sie lagen als Keim in den Reformen, die er vorschlug,[64] und sie wären geeignet gewesen, eine planmäßige Demokratisierung des preußischen Systems durchzuführen, wie sie den eignen, nicht den englischen und französischen Instinkten entsprach und wie sie eine Auslese der gerade für dies System begabten Persönlichkeiten verbürgt hätte. Zu einem Staat gehört ein Staatsrat. Es ist das Verhältnis der Maschine zum gelernten Ingenieur. Zu einem Nichtstaat gehört der genau ebenso konstituierte geheime Rat der Einzelparteien, von denen jede jederzeit in der Lage sein muß, ihren Apparat als Regierung des Landes arbeiten zu lassen. England besitzt in der Tat zwei »Arbeiterräte« oder Kronräte statt eines, und das ist der Sinn des Parlamentarismus.2 Das preußische System hätte eines einzigen von stabiler Zusammensetzung bedurft.

Statt dessen ist nun unter dem Eindruck der napoleonischen Ereignisse die Bewunderung englischer Einrichtungen herrschend geworden. Hardenberg, Humboldt und die andern waren »Engländer«. Statt Kant kamen Shaftesbury und Hume zu Worte. Wo eine Neuordnung von innen heraus notwendig und möglich gewesen wäre, wurde sie von außen her vollzogen. Die ganze politische Verbitterung des 19. Jahrhunderts, die grenzenlose Unfruchtbarkeit unsres Parlamentarismus an Männern, Gedanken und Leistungen, das beständige Ringen zwischen grundsätzlich feindseliger Opposition und gewaltsamem Durchdrücken rühren daher, daß eine strenge und menschlich tiefe Ordnung einem Volke auferlegt wurde, das für eine ganz andre, ebenso strenge und tiefe Ordnung begabt war. Überall, wo die altpreußische Gestaltungskraft sich an großen Gegenständen frei erproben konnte, wie in der Organisation der Syndikate und Kartelle, der Gewerkschaften, in der Sozialpolitik, hat sie gezeigt, was sie zu leisten imstande war.

Wie fremd der Parlamentarismus dem preußischen und seit 1870 dem deutschen Volke geblieben ist, beweist die Gleichgültigkeit, mit welcher trotz aller Bemühungen der Presse[65] und Parteien die Wahlen und die Fragen des Wahlrechts aufgenommen worden sind. Es war sehr oft nur der Ausdruck eines unbestimmten Ärgers, wenn man von seinem Wahlrecht Gebrauch machte, und in keinem andern Lande geben diese Wahltage englischen Stils ein so falsches Bild der wirklichen Gesinnung. Das Volk hat sich an diese ihm fremde Art des »Mitarbeitens« nie gewöhnt und wird es niemals tun. Wenn ein Engländer den Verhandlungen des Parlaments nicht folgt, so tut er das in dem Bewußtsein, daß seine Interessen dort gut aufgehoben sind. Wenn es ein Deutscher tut, so geschieht es in dem Gefühl vollkommenster Gleichgültigkeit. Für ihn ist nur »die Regierung« etwas Wesenhaftes. Der Parlamentarismus wird bei uns immer ein System von Äußerlichkeiten bleiben.

In England waren die beiden Parteien absolute Leiter der Politik gewesen. Hier aber war ein Staat vorhanden, und die Parteien, die nun der parlamentarischen Methode wegen gegründet wurden, während sich in England die Methode aus der tatsächlichen Konstitution des handeltreibenden Volkes herausgebildet hatte, traten ihm lediglich kritisch gegenüber. Es ergab sich von vornherein ein Mißverhältnis zwischen dem System, das man einführen wollte, und dem, welches vorhanden war, zwischen Absicht und Wirkung der Methode, zwischen dem Begriff und dem Wesen der Parteien. Die englische Opposition ist ein notwendiger Bestandteil der Regierung; sie arbeitet ergänzend mit. Unsre Opposition ist wirkliche Verneinung nicht nur der Gegenparteien, sondern der Regierung selbst. Das ist mit der Beseitigung der Monarchie durchaus nicht anders geworden.

Es ist bezeichnend und verrät die Stärke des nationalen Instinkts, daß die beiden Parteien, welche man als spezifisch preußische bezeichnen darf, die konservative und die sozialistische, eine illiberale und antiparlamentarische Tendenz nie verloren haben. Sie sind beide in einem höheren Sinne sozialistisch und entsprechen damit durchaus den beiden kapitalistischen Parteien Englands. Sie erkennen eine private und parteigeschäftliche Leitung der Regierung nicht an, sondern weisen dem Ganzen die unbedingte Autorität zu, die Lebensführung[66] des einzelnen im allgemeinen Interesse zu regeln. Daß dabei die einen vom monarchischen Staat, die andern vom arbeitenden Volk sprechen, ist ein Unterschied in Worten angesichts der Tatsache, daß hier jeder arbeitet und daß der Einzelwille jedesmal dem Gesamtwillen unterworfen ist. Diese beiden Parteien waren, unter dem Druck des englischen Systems, Staaten im Staate; sie waren ihrer Überzeugung nach der Staat und erkannten deshalb die Existenzberechtigung andrer Parteien als der eignen überhaupt nicht an. Schon das schließt parlamentarisches Regieren aus. Sie verleugneten den soldatischen Geist nicht; sie organisierten geschlossene, gut disziplinierte Wählerbataillone, in denen die Konservativen bessere Offiziere, die Sozialisten bessere Mannschaften waren. Sie waren auf Befehl und Gehorsam aufgebaut und faßten ihren Staat, den Hohenzollernstaat und den Zukunftsstaat ebenso auf. Freiheit war in dem einen sowenig wie indem andern »englische« Freiheit. Eine tiefe Verachtung des englisch-parlamentarischen Wesens, der Rangbestimmung durch Reichtum und Armut, durchzieht ihre nichts weniger als parlamentarische Wirksamkeit. Sie haben beide das preußische Wahlrecht mit seiner erbitternden Abstufung nach reich und arm verachtet, die Konservativen, indem sie es als Mittel gerade für gut genug hielten; aber sie verachteten im Grunde jedes Wahlsystem nach englischem Muster, weil sie wußten, daß es mit Notwendigkeit zu einer Plutokratie führt. Wer solche Systeme bezahlen kann, erntet ihre Früchte.

Daneben stellte sich die Partei spanischen Stils, die ultramontane, deren geistige Tradition bis zu den Zeiten habsburgischer Weltherrschaft und dem Territorialgeist des Westfälischen Friedens zurückreicht. In Napoleon verehrte sie heimlich den Gründer des Rheinbunds. In ihrer Taktik ist noch ein Rest der meisterhaften Kabinettsdiplomatie von Madrid und Wien lebendig; sie hat es verstanden, mit der reifen Klugheit der Gegenreformation demokratische Tendenzen und parlamentarische Gebräuche sich dienstbar zu machen. Sie verachtet nichts; sie weiß allem eine erfolgreiche[67] Seite abzugewinnen. Und man vergesse doch auch nicht die sozialistische Zucht und Disziplin des spanischen Geistes, der wie der preußische aus den Ritterorden der gotischen Zeit hervorging und vor ihm einen Weltgedanken in der Formel »Thron und Altar« zusammengefaßt hatte.

Und endlich konstituierte sich das geistige Engländertum Deutschlands als Partei, um den echten Parlamentarismus mit der Inbrunst einer Weltanschauung, als Prinzip, als Idee, als Ding an sich zu verfechten. Napoleon war ihnen der Bringer freiheitlicher Ideen. Sie betätigten ihre »Gesinnung« überall dort, wo der Engländer seine Talente und Erfahrungen betätigt hätte. Der »Standpunkt« ist ihr Symbol. Wenn drei Liberale zusammenkommen, so gründen sie eine neue Partei. Das ist ihr Begriff von Individualismus. Sie treten in keinen Kegelklub ein, ohne eine Änderung der Statuten »auf die Tagesordnung zu setzen«. Weil in England eine staatlose Ordnung der öffentlichen Dinge herrscht, so ist jeder Autoritätsakt des Staates ihrer Entrüstung gewiß. Auch im Sozialismus hassen sie noch die autoritativen Endziele. Dies Bürgertum ist eine spezifisch deutsche Erscheinung. Man hätte es nicht mit der französischen Bourgeoisie und noch weniger mit der englischen Mittelklasse verwechseln sollen. Der große Stil des englischen Liberalismus steht ihm schlecht. Quod licet Jovi, non licet bovi. Unter dem Bratenrock des freigesinnten Mannes ist noch etwas von der Seele alter Reichsstädte lebendig, die einen ständigen schmerzlichen Protest gegen die Realitäten der modernen Zivilisation erhebt und die eine unermeßliche Literatur um sich aufhäuft, in der irgend etwas Transzendentes und Ideales – in jedem Buche etwas andres – in die wirklichkeitsharten englischen Ideen hineingedeutet wird, ohne die man sich der ebenso unromantischen Härte preußischer Ideen nicht erwehren könnte. Und diesen politisch harmlosen, jeder Organisation unfähigen Freisinn hat jener andre Liberalismus, der aus der Ganzheit des englischen Wesens nur die rein wirtschaftliche Diktatur des privaten Reichtums ohne ihren sittlichen Gehalt als Ziel entlehnte, nun wirklich zu einer Kampfpartei zusammengefaßt,[68] die er überall dort zu einer langsam aushöhlenden, ermattenden, mordenden Opposition ansetzte, wo der sozialistische Gedanke des preußischen Staates der Souveränität des Geschäfts im Wege stand. Sein Geist war es letzten Endes, der das »innere England« der Mehrheitsparteien zu jener parlamentarischen Revolution von 1917 zusammenfaßte, die dem äußeren England der Ententemächte durch den Sturz des Staates den Endsieg gesichert hat. Er fordert den reinen Parlamentarismus, nicht weil er einen freien Staat, sondern weil er keinen Staat haben will und weil er ebensogut wie England weiß, daß ein sozialistisch veranlagtes Volk mit diesem fremden Rock am Leibe handlungsunfähig wird. Das »überstaatliche« Weltbürgertum des deutschen Michel sagt ihm durchaus zu. Lacht er auch darüber als Ziel, so schätzt er es doch als Mittel. Er übergibt dem weltbürgernden Professor Katheder und Feuilleton, dem parlamentarischen Dilettanten die Politik »über dem Strich« und im Sitzungssaale. Mit diesem Zweigespann fährt er dem Ziele des vollendeten Engländertums zu. Der Sozialismus hat in der deutschen Revolution seine schwerste Niederlage erlitten, der Gegner hat ihn dahin gebracht, seine Waffe gegen sich selbst zu kehren.

Trotz alledem stehen die beiden großen Weltgedanken sich weiterhin gegenüber: Diktatur des Geldes oder der Organisation, die Welt als Beute oder als Staat, Reichtum oder Autorität, Erfolg oder Beruf. Die beiden sozialistischen Parteien Deutschlands müssen sich zusammenfinden gegen den Feind der gemeinsamen Idee, gegen das innere England, den kapitalistisch-parlamentarischen Liberalismus. Eine sozialistische Monarchie3 – denn der autoritative Sozialismus ist monarchisch; die verantwortungsreichste Stelle in dem ungeheuren Organismus, der Platz des ersten Dieners dieses Staates nach dem Worte Friedrichs des Großen darf dem privaten Strebertum nicht ausgeliefert werden – eine Einheit,[69] in der jeder nach seinem sozialistischen Range, seinem Talent zur freiwilligen Disziplin aus innerer Überlegenheit, seinem organisatorischen Können, seiner Arbeitskraft, Gewissenhaftigkeit und Energie, seinem intelligenten Gemeingefühl den ihm zukommenden Platz erhält; die allgemeine Arbeitspflicht und daraufhin eine berufsständische Gliederung, die zugleich Verwaltung ist und einen obersten Verwaltungsrat statt des Parlaments besitzt – wo alle arbeiten, Offiziere, Beamte, Bauern, Bergleute, möge man ihn Arbeiterrat nennen – das ist ein Gedanke, der in der faustischen Menschenwelt langsam gereift ist und sich seinen Menschentypus längst gezüchtet hat.

Auf der andern Seite steht die kapitalistische Weltrepublik – denn England ist Republik; Republik bedeutet heute die Regierung durch den erfolgreichen Privatmann, der seine Wahl und damit seinen Einfluß bezahlen kann – und die Erdoberfläche als Jagdgrund derer, die reich werden wollen und die Möglichkeit zum freien Einzelkampf für sich fordern. Und da werden sich Tories und Whigs, die beiden kapitalistischen Parteien, endlich gegen das »innere Preußen« des Sozialismus zusammenschließen, der drüben nicht einmal die Arbeiterschaft ganz für sich hat – und man bedenke, daß Arbeit dort ein Unglück ist. Das bedeutet eine Umlagerung des parlamentarischen Systems, das mit drei Parteien nicht arbeiten kann. In Altengland stand reich gegen reich, eine Weltanschauung gegen die andre innerhalb der Oberklasse. Jetzt ist es reich gegen arm, England – gegen etwas andres. Damit aber ist die Form des Parlamentarismus verbraucht, es ist kein Zweifel möglich. Er war in England schon im Niedergehen, als deutsche Narrheit ihn herüberholte. Er hat seine beste Zeit vor Bismarck gehabt. Es war eine alte, reife, vornehme, unendlich verfeinerte Form, die den ganzen Takt des englischen Gentleman von guter Herkunft erforderte, um in Vollendung beherrscht zu werden. Die Voraussetzung war eine selbstverständliche Übereinstimmung in so vielen Fragen, daß Differenzen die Höflichkeit nicht in Gefahr brachten. Der parlamentarische Kampf hatte etwas von den guten Formen eines Duells unter[70] Aristokraten an sich. Es ist wie mit der alten Musik von Bach bis Beethoven: sie beruhte auf einer vollkommenen musikalischen Kultur bis in die Fingerspitzen. Sobald die Strenge dieser Kultur nachließ, wurde die Musik barbarisch. Niemand kann heute mehr eine Fuge alten Stils mit der alten Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit der Beherrschung aller Regeln in einem Zuge hinschreiben. Und so ist es mit dem fugierten Stil der parlamentarischen Taktik. Gröbere Menschen, gröbere Fragen – und alles ist zu Ende. Aus dem Duell wird eine Schlägerei. Mit den Menschen alter Zucht gehen auch die Institutionen, die gefühlten Formen, der Takt zu Ende. Der neue Parlamentarismus wird den Kampf ums Dasein in sehr wenig gezügelten Formen und mit sehr viel schlechterem Erfolge darstellen. Das Verhältnis der Parteihäupter zur Partei, der Partei zu den Massen wird roher, durchsichtiger, ungeschminkter sein. Das ist der Anfang des Cäsarismus.4 In den englischen Wahlen von 1918 ist er bereits angedeutet. Wir werden ihm ebensowenig entgehen. Er ist unser Schicksal so gut wie das römische, das chinesische, das aller reifgewordnen Zivilisationen. Aber Milliardäre oder Generale, Bankiers oder Beamte von größtem Format – das ist die ewige Frage.

1

Unt. d. Abdl. II, S. 446 ff., 522 ff.

2

Die Wähler haben auf die Zusammensetzung der beiden Räte nicht den geringsten Einfluß. Sie entscheiden nur, welcher von ihnen regieren soll.

3

Lassalle war es, der 1862 in seiner Schrift »Was nun?« die Verbindung des preußischen Königtums mit der Arbeiterschaft zum Kampfe gegen den Liberalismus und die englische »Nachtwächtertheorie« des schwachen Staates verlangt hat.

4

Unt. d. Abdl. II, S. 537 ff.

Quelle:
Oswald Spengler: Politische Schriften. München 1933, S. 55-71.
Lizenz:
Ausgewählte Ausgaben von
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