Gleisbesetzungsfeld

[330] Gleisbesetzungsfeld (track-engaging field; appareil de block à plusieurs jeux pour le blocage du parcours; registro di blocco del percorso) ist ein Blockfeld, das in geblocktem Zustande die Erteilung der Erlaubnis zur Einfahrt in ein Gleis oder einen Strecken abschnitt verhindert, solange dieses Gleis oder der Streckenabschnitt von einem Zuge besetzt ist. In weiterem Sinne ist jedes Anfangsfeld der Streckenblockung als ein Gleisbesetzungsfeld anzusehen. Es wird daher auch vielfach die Blockung des Anfangsfeldes als »Besetzen der Strecke« bezeichnet. Im engeren Sinne versteht man unter G. ein Blockfeld, das die Einfahrt in ein besetztes Bahnhofsgleis verhindern soll. Die Einrichtung kann dabei in den Fällen, wo das Einfahrsignal von einem abhängigen Stellwerk (Wärterstellwerk) bedient wird, wie in Abb. 252 so getroffen sein, daß beim Blocken des Signalfreigabefeldes A1 ein Gleichstromblockfeld A1 – das Gleisbesetzungsfeld – mitgeblockt wird. Dieses wird erst wieder entblockt, wenn die letzte Achse des Zuges bei auf Fahrt stehendem Ausfahrtsignal eine hinter diesem liegende isolierte Schiene verlassen hat. Solange das Gleisbesetzungsfeld geblockt ist, läßt sich das Signalfreigabefeld nicht blocken, eine erneute Freigabe des Einfahrtsignals für ein Gleis ist also erst möglich, wenn der vor her eingefahrene Zug das Gleis verlassen hat. In Befehlstellwerken wird die Anordnung nach Abb. 253 so getroffen, daß das Gleisbesetzungsfeld A1 mit einem Wechselstromblockfeld A1 gekuppelt wird, das in Grundstellung den Signalhebel verschlossen hält. Dieses Blockfeld wird vor dem Umlegen des Signalhebels zusammen mit dem G. geblockt. Die Entblockung des Wechselstromblockfeldes A1 erfolgt durch das Blocken des Endfeldes. Das G. wird jedoch erst entblockt, wenn die letzte Achse des Zuges bei auf Fahrt stehendem Ausfahrtsignal die hinter diesem liegende isolierte Schiene verlassen hat.

Hoogen.

Abb. 252.
Abb. 252.
Abb. 253.
Abb. 253.
Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 5. Berlin, Wien 1914, S. 330.
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