Reliefschreiber

[196] Reliefschreiber (Stiftschreiber), veraltete, heute nicht mehr gebräuchliche Form des Morseschreibwerks, bei der die Schriftzeichen nicht farbig, wie bei dem heute gebräuchlichen Farbschreiber, auf dem Papierstreifen erscheinen, sondern als erhabene Eindrücke, die der Schreibstift – ein gehärteter Stahlstift – in dem Papierstreifen hervorruft, indem dieser über eine als Unterlage dienende, mit entsprechender Rille versehene Führungsrolle läuft. Die Schrift erscheint auf der dem Schreibstift abgewendeten Seite des Papierstreifens in erhabenen Zeichen.

Das Lesen der Reliefschrift, namentlich bei künstlicher Beleuchtung, ist ermüdend für die Augen. Auch ist die Schrift nicht dauerhaft; nach längerem Aufbewahren des beschriebenen Streifens verschwinden die Eindrücke allmählich.

Fink.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 8. Berlin, Wien 1917, S. 196.
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