Himmelswohnungen

[249] Himmelswohnungen (Nord. M.). In den verschiedenen Himmeln, besonders aber in denen zunächst der Erde liegenden, befinden sich Paläste, Gärten, Lusthaine der verschiedenen Götter des Nordens; dahin gehören: Walaskjalf, die mit Silber gedeckte Wohnung Odins; Ydalir, Freirs Palast; Thrudwanger, das Land der Stärke, Thors Aufenthalt; Folkwaag, der erhabenen Freia Lusthain; Sökwabaek, der Sitz der zweiten unter den Asinnen, der weisen Saga, welche dort oft den grossen Odin mit köstlichem Meth bewirthet; Gladsheim, der Tummelplatz der irdischen Helden, der in der Schlacht gefallenen Einheriar; Thrymheimr, des Riesen Thiassi und der schönen Skade erhabene Burg, welche sie mit ihrem Gatten Niord theilt, der neun Tage bei ihr in den Gebirgen zubringt, worauf sie wieder drei Tage zu ihm an die See hinabgeht; Breidablick, Baldurs und der schönen Nanna Palast; Himinbiorg, Heimdals weitschauende Warte an der Bifröst- (Regenbogen-) Brücke; Glitnir mit seinen Sälen von Gold und seinem silbernen Dache, Forset's Prachtbau, und endlich das nie vergehende Gimle, welches im Weltuntergange bestehen bleibt, während alle anderen Himmelswohnungen ein Raub der Flammen im Ragnarokr werden.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 249.
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