Ilus

[272] Ilus (Gr. M.)

1) Sohn des Dardanus von Batia, der Tochter des Teucer.

2) I., Sohn des Tros von der Tochter des Scamander, Callirrhoë, Bruder des Assaracus, des Ganymedes und der Cleopatra, begab sich nach Phrygien, wo er gerade zu einem von dem Könige angeordneten Kampfspiele kam, in welchem er beim Ringkampfe den Sieg davon trug. Er erhielt als Preis fünfzig Jünglinge und eben so viele Mädchen, wozu ihm der König, einem Orakelspruche zufolge, noch eine scheckige Kuh gab, mit der Bestimmung, dass er da, wo dieselbe sich niederlegen würde, eine Stadt gründen solle. I. folgte der Kuh, und da diese bei dem sogenannten Hügel der phrygischen Ate sich legte, gründete er daselbst eine Stadt, welche er Ilium nannte. Er bat nun den Jupiter, ihm irgend ein Zeichen erscheinen zu lassen, und fand am folgenden Tage das vom Himmel gefallene Bild der Pallas (das Palladium), vor seinem Zelte liegen. I. baute zu dessen Verehrung einen Tempel. Er vermählte sich dann mit Eurydice, der Tochter des Adrastus, und zeugte den Laomedon.

3) I., Sohn des Mermerus, der in Ephyra herrschte, welches seiner Gifte wegen berühmt war, daher einer der Freier der Penelope besorgte, Telemachus könne dahin gezogen sein, um Gift zu holen und ihren Wein damit zu mischen. Ulysses wollte wirklich von I. Gift für seine Pfeile, doch weigerte diess der Herrscher, aus Furcht vor dem Zorn der Götter.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 272.
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