[289] Juturna (Röm. M.), Schwester des Turnus, des jungen, wilden Königs der Rutuler. Sie opferte dem Jupiter die Erstlinge ihrer Schönheit, und ward dafür von dem Gotte mit Unsterblichkeit belohnt, eine Göttin der Quellen, Teiche und Flüsse. Unter allen Jungfrauen und Frauen, welche von Jupiter geliebt worden, war sie vielleicht die Einzige, welche Juno nicht verfolgte. - J. liebte ihren Bruder Turnus zärtlich, und stand ihm in dem letzten Kampfe mit Aeneas auf das Thätigste bei; zuerst erweckte sie nach schon geschlossenem Friedensbündniss Streit unter den Völkern , dass statt des Zweikampfs die Schlacht wild entbrennt; dann entführte sie in Gestalt seines Wagenlenkers ihn aus der gefährlichen Nähe des Aeneas, und endlich erst, nachdem Jupiter selbst ihr durch die Diren Grauen eingejagt, verlässt sie, ihre Unsterblichkeit verwünschend, den Bruder, und übergibt ihn dem unentfliehbaren Schicksal. - J. ward in Rom als Göttin eines Baches und Teiches verehrt, dessen Wasser, wie man glaubte, Heilkräfte besass und zu den meisten Opfern gebraucht wurde. Man opferte ihr am 11. Januar.