[338] Mithras, (Pers. M.), ein Lichtgott, der Erste unter den 28 Izeds, den guten Geistern zweiten Ranges, über welchen als höhere Wesen Ormuzd und die ihn umgebenden sechs Amschaspands stehen. M. war ursprünglich nicht die Sonne selbst, sondern ein ihr zur Seite stehender Genius des Aethers oder heiteren Himmels, wurde aber später allerdings mit der Sonne vermengt. Unser Bild zeigt nach einem antiken Basrelief ein dem M. dargebrachtes Opfer. Ein Diener des Gottes mit der phrygischen Mütze opfert ihm einen Stier in einer Höhle, die mit den Bildern der Sonne und des Mondes geschmückt ist; ein Hund, eine Schlange, ein Scorpion und eine Ameise verwunden den Stier. Der Dienst dieses Gottes verbreitete sich von Persien über Italien, Gallien und das römische Germanien, und ward so allgemein, dass zahlreiche Priesterschaften und vielleicht die Hälfte der Einwohner Roms in seine Mysterien eingeweiht waren.