Das Bèrggemāch , des -es, plur. die -mcher, ein zu Dresden befindliches Collegium, welches über alle Bergwerke in Sachsen gesetzt ist, und seinen Director, Bergräthe u.s.f. hat.
Der Hornarbeiter , des -s, plur. ut nom. sing. ein Künstler oder Handwerker, welcher in Horn arbeitet, allerley Bedürfnisse und Geräthe aus Horn verfertiget. Dergleichen die Kammmacher, Horndrechsler u.a.m. sind.
Der Rếchtsschlúß , des -sses, plur. die -schlüsse, eine im Hochdeutschen ungewöhnliche Benennung eines Gutachtens oder Bedenkens eines oder mehrerer Rechtslehrer, eines rechtlichen Gutachtens, Responsi ICtorum.
Die Kinderschuhe , sing. inus. welches nur in der R.A. üblich ist, die Kinderschuhe abgeleget haben, das Kinderalter zurück geleget haben, nicht mehr ein Kind seyn. Von der gleichbedeutenden R.A. die Kinderschuhe ausgetreten haben, siehe Austreten.
Das Hrdfrischen , des -s, plur. inus. im Hüttenbaue, von der R.A. den Herd frischen, d.i. den Herd, oder die in die Herdasche gezogene Glätte wieder in Bley verwandeln. Siehe Frischen.
Der Possenreißer , des -s, plur. ut nom. sing. Fämin. die Possenreißerinn, welches aus der R.A. Possen reißen gebildet ist, und in der vorigen Bedeutung gebraucht wird, S. auch Reißen.
Der Meerschäumer , des -s, plur. ut nom. sing. eine etwas anständigere Benennung eines Seeräubers, von der R.A. das Meer schäumen, d.i. auf Beute in der See herum segeln, S. Schäumen.
Der Rếchenbohrer , des -s, plur. ut nom. sing., ein Bohrer, die Löcher zu den Zinken eines Feld- oder Gartenrechens damit zu bohren.
Der Rếchenfêhler , des -s, plur. ut nom. sing. ein im Rechnen begangener Fehler, der von einem Rechnungsfehler noch verschieden ist.
Der Rếchenknêcht , des -es, plur. die -e, eine Erfindung, die Aufgaben der Rechenkunst mechanisch, ohne Nachdenken aufzulösen.
Das Mếssingblếch , des -es, plur. die -e, zu Blech geschlagenes Messing, ein aus Messing verfertigtes Blech.
Die Rếchenschule , plur. die -n, eine Schule, in welcher im Rechnen Unterricht ertheilet wird.
Die Freystêllung , plur. inus. von der R.A. frey stellen, die Handlung, da man einem andern etwas frey stellet.
Der Schlägeschatz , des -es, plur. inus. von schlagen, besonders in der R.A. Geld schlagen, Münze schlagen, und Schatz, Abgabe, Geld. 1) Der Pacht oder Zins, welchen der Münzpächter oder Münzmeister dem Münzherren von dem Ertrage der Münze ...
Die Mênschwêrdung , plur. car. ein nur in der Theologie von Christo übliches und aus der R.A. Mensch werden gebildetes Wort, die Vereinigung der Menschheit mit der Gottheit zu einer einigen Person in Christo zu bezeichnen; im mittlern Lat. Incarnatio, ...
Der Rếchenpfênnig , des -es, plur. die -e, aus Messing oder andern Metallen in Gestalt der Pfennige, d.i. des Geldes, geschlagene Marken, vermittelst derselben auf dem Rechenbrete zu rechnen; der Zahlpfennig, in einigen Oberdeutschen Gegenden auch nur der Rechen ...
Der Rếchenmeister , des -s, plur. ut nom. sing. 1) Derjenige, welcher andern die Rechenkunst lehret, im Rechnen Unterricht ertheilet. Zuweilen auch, 2) derjenige, welcher die Rechenkunst vollkommen verstehet, in derselben Meister ist. 3) In einigen Gegenden, ...
Der Êrbthürhüther , des -s, plur. ut nom. sing. ... ... auch einiger ansehnlichen Reichsstände; S. Thürhüther. Erbthürhüther, oder vielmehr Erbkammerthürhüther des H. R. Reiches, sind die Herren und Grafen von Werther. Erbthürhüther in Österreich waren ...
Das Blutvergießen , des -s, plur. car. ein aus der R.A. Blut vergießen zusammen gezogenes Hauptwort, die Vergießung des Blutes, oder die gewaltsame Tödtung mehrerer Personen. Dieser Streit kann noch viel Blutvergießen anrichten. Die Hauptwörter, der Blutvergießer, und die ...
Das Planier Kreuz , des -es, plur. die -e, bey den Buchbindern, ein Stab mit einem flachen Querhalze in Gestalt eines Lateinischen T, die planierten Bogen damit zum Trocknen auf die Schnüre zu hängen.
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»Was soll ich von deinen augen/ und den weissen brüsten sagen?/ Jene sind der Venus führer/ diese sind ihr sieges-wagen.«
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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