Bügel, der

[1247] Der Bügel, des -s, plur. ut nom. sing. überhaupt ein jedes nach einem halben Zirkel gebogenes Holz oder Metall. Der Bügel an einem Degen, über einem Wagen, die Decke darüber zu spannen, an einem Schießgewehre, unter dem Schlosse, den Abzug zu bedecken u.s.f. Der Steigbügel, an dem Reitgeschirre. Krumm gebogene Reiser, dergleichen die Dohnen sind, heißen gleichfalls Bügel, welchen Nahmen in der Landwirthschaft in mehrern Fällen auch aus Weiden- oder anderm zähen Holze geflochtene Ringe bekommen. In der Seefahrt sind es Schleifen von Stricken und bey den Fleischern zwey vereinigte messingene Ringe, deren man sich bey dem Wurststopfen statt des Wursthornes bedienet. In der Baukunst ist der Bügel ein eisernes plattes Band, welches um einen Balken gelegt wird; und so in andern Fällen mehr.

Anm. Bügel, Nieders. Bögel, Schwed. Bygel, ist von Bug abgeleitet, ein Ding, welches einen Bug hat, zu bezeichnen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1247.
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