[184] Die Flamme, plur. die -n, Diminut. das Flämmchen, Oberd. das Flämmlein, die entzündete Sammlung von Dämpfen an und über einem brennenden Körper, das mit Dünsten vermischte Feuer, wenn es sich als ein flüssiger Körper aufwärts bewegt. 1. Eigentlich. Flammen werfen. Das Feuer bricht in helle Flammen aus. In vollen Flammen stehen, durchaus brennen. Etwas den Flammen aufopfern, es verbrennen. In weiterer Bedeutung wird es so wohl im Singular als im Plural, besonders in der edlen Schreibart, für ein brennendes Feuer gebraucht. Die Flamme ergreift das Haus. 2. Figürlich. 1) Ein hoher Grad der Dürre und Hitze; doch nur in der Deutschen Bibel. Die Flamme hat alle Bäume angezündet, Joel 1, 19. 2) Eine heftige Leidenschaft, besonders der Liebe, welche in allen Sprachen durch das Bild des Feuers oder einer Flamme ausgedrucket wird. Wird seine erste Flamme nicht wieder aufwachen wenn sie dieselbe noch durch Erkenntlichkeit reitzen? Weiße.
Ein edles Herz kann nur von edlen Flammen brennen,
Cron.
Fliehe alles, was deiner Flamme Nahrung gibt. 3) Die Flamme des Krieges, dessen verzehrende und verwüstende Eigenschaft. 4) Bey den Jägern, die rothe Haut über und an den Augen der Auerhähne, Birkhähne u.s.f. 5) Ein Flämmchen Erz, im Bergbaue, eine geringe Spur von Erz in einem Gange. Anm. Flamme, Lat. Flamma, Engl. Flame, Böhm. Plamen, Ital. Vampa, im Oberd. ehedem Blas, Blasma, im Angels. Blaeth, im Niedersächs. noch jetzt Blaß, scheinet dieser Art des Feuers um der zitternden Bewegung willen ertheilet zu seyn, in welcher die Flammen unsern Augen fast beständig erscheinen und alsdann ist es von fliehen, fliegen, flackern, Flagge, fließen, flattern u.s.f. und dem Griech. φλοξ, bloß durch den Endlaut unterschieden. Im mittlern Lat. bedeuten Flamen, Flammula, vermuthlich um eben dieser flatternden Bewegung willen, eine Fahne, Flagge, und im Angels. ist Fleam die Flucht und ein Flüchtling. In einigen Oberdeutschen Gegenden ist es im männlichen Geschlechte üblich, der Flamm.