Glückseligkeit, die

[732] Die Glücksèligkeit, plur. die -en, von dem vorigen Worte. 1) Die höchste Wohlfahrt, deren man unter gewissen Umständen fähig ist, besonders diese Wohlfahrt in dem gegenwärtigen Zustande in der sichtbaren Welt; ohne Plural. Seine Glückseligkeit in etwas setzen. Epikur setzte die Glückseligkeit des Menschen in der Empfindung des Vergnügens. In engerer Bedeutung, die Empfindung und der Genuß dieses Zustandes. Eine kurze, eine dauerhafte Glückseligkeit. In der engsten Bedeutung führet nur die letztere, oder der Zustand einer dauerhaften Freude diesen Nahmen. Alle Welt ist darin einig, daß die Glückseligkeit, so fern der Mensch sie erreichen kann, ein Zustand ist, in welchem das Vergnügen den Schmerz überwiegt, Sulz. 2) Eine Sache, welche diesen Zustand gemähret, welche uns eine lebhafte und dauerhafte Freude verschaffet.[732] Ein zufriedenes Gemüth ist eine der vornehmsten Glückseligkeiten dieses Lebens. Die Wollust, welche der Wein gibt, gehöret zu den vergänglichen Glückseligkeiten.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 732-733.
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