Gründling, der

[834] Der Gründling, des -es, plur. die -e. 1) In dem Forstwesen, die krummen und knorrigen Scheite Holz, welche nicht in die Klaftern eingeschlagen werden; vielleicht, weil man sie in die Grundlage zu bringen pfleget. 2) In Ober- und Niedersachsen, eine Art kleiner schmackhafter Flußfische, mit zwey Bartfäden, welche sich auf dem Grunde aufhalten, und sich daselbst von dem Gewürme oder todten Körpern nähren; Cyprinus Gobio L. Im gemeinen Leben nur Grundel, Gründel, im Oberdeutschen Kresse, Kreßling, Bachkresse, Gräßling, in Baiern Sange, Sangle, Sengle, Grundsangel, in Bremen Grimpe, im Dän. Grundling, Grympel, Sandhest, im Engl. Groundling, im Franz. Goujon, im mittlern Lat. Fundulus. Daher die Gründlingsreuse, eine Art kleiner Fischreusen zu den Gründlingen. 3) Im Oberdeutschen hingegen wird derjenige Fisch, welcher in Ober- und Niedersachsen unter dem Nahmen der Schmerle bekannt ist, Cobitis Barbatula L. Gründling genannt, weil er sich gleichfalls auf dem Grunde des Wassers aufhält. S. Schmerle.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 834.
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