Nonne (1), die

[518] 1. Die Nonne, plur. die -n, nur in einigen Gegenden, ein verschnittenes Mutterschwein, welches man im Osnabrückischen auch wohl eine Begine zu nennen pflegt. Gemeiniglich hält man es hier für eine Figur von Nonne, monialis, obgleich die Anspielung sehr hart und ungewöhnlich ist. Allein, so wie 2 Mönch in der Bedeutung eines verschnittenen Thieres oder Menschen männlichen Geschlechtes, nicht von Mönch, monachus, sondern von mähen, schneiden, abstammet, so leidet und erfordert auch Nonne eine ähnliche Ableitung, von neiden, jetzt mit dem Zischlaute scheiden, schneiden, stechen. In der Lotharingischen Mundart ist von eben diesem Stamme le Nonnatte, eine Stecknadel. Siehe auch das folgende.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 518.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: