Noppen

[519] Noppen, verb. reg. act. welches nur noch in einigen Fällen des gemeinen Lebens üblich ist, wo es so viel wie kneipen, zwicken, rupfen bedeutet. Die Tuchmacher noppen die gewebten Tücher, wenn sie die Knoten oder Knöpfe mit dem Noppeisen abzwicken,[519] welches von einer besondern Person geschiehet, welche der Nopper, im Fämin. die Nopperinn genannt wird. In Niedersachsen werden die Knötchen von Wolle an gewissen Zeugen Nobben genannt, und alsdann ist noppen, solche Knötchen an den Zeugen verfertigen. Das Fettnoppen, ist bey den Tuchmachern eine andere ähnliche Arbeit, da das gewebte Tuch gegen das Tageslicht beschauet wird, um die Öhlflecke in demselben zu entdecken, wo es auch zu dem Nieders. nipp, genau, nipp sehen, genau, scharf sehen, gehören kann. Es ist mit kneipen, Schnabel und andern dieses Geschlechtes genau verwandt. Im Nieders. ist nobben mit den Zähnen schaben, und im Holländ. nypen, und im Schwed. nappa, rupfen. S. auch Fellnäpper.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 519-520.
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