Schreibart, die

[1650] Die Schrēibārt, plur. die -en, die Art und Weise zu schreiben. 1) Die Art und Weise die Schriftzüge zu machen; in welcher Bedeutung es doch nicht üblich ist, weil man dafür das Wort Hand gebraucht. 2) Von der figürlichen Bedeutung des Zeitwortes schreiben, die Art und Weise, seine Gedanken durch geschriebene Worte auszudrucken; zum Unterschiede von der Sprechart, das ist, der Art und Weise, seine Gedanken durch gesprochene Worte, mündlich, auszudrucken, obgleich auch diese unter der Schreibart in weiterer Bedeutung oft mit begriffen wird. Mit einem Lateinischen Kunstworte der Styl, Stylus. Die historische Schreibart, rednerische, briefliche, poetische u.s.f. Die niedrige, gesellschaftliche, wissenschaftliche, edle, höhere, erhabene Schreibart. Die männliche, kräftige, weitschweifige, schleppende Schreibart. In weiterer Bedeutung ist die Schreibart in der Musik die Art und Weise, seine Gedanken durch Töne und deren Verbindung auszudrucken, da sie denn zur Composition gehöret.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1650.
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