Schutt, der

[1692] Der Schutt, des -es, plur. doch nur in der folgenden ersten Bedeutung, die Schütte, von dem Zeitworte schütten, was geschüttet wird; wo es doch nur in einigen einzelnen Fällen üblich ist. 1. * Ein Erdwall, weil er aus zusammen geschütteter Erde entstehet und bestehet; eine im Hochdeutschen ungewöhnliche Bedeutung. Sie schütteten eine Schutt um die Stadt, 2 Sam. 20, 15. Nebucadnezar lagerte sich vor Jerusalem und bauete einen Schutt um sie her, 2 Kön. 25, 1. Daß er Böcke führen soll wider die Thore, und da Wall, Schütte und Bollwerke baue, Ezech. 21, 22; und so in andern Stellen mehr. 2. Als ein Collectivum und ohne Plural. 1) Unbrauchbare, weggeschüttete Erde und deßgleichen, besonders die Überbleibsel beym Bauen von Steinstücken, Kalk u.s.f. Den Schutt wegführen. 2) Im Brauwesen wird das zu einem Gebräude gehörige Malz der Schutt genannt, besonders wenn es mit Guß, das Wasser, in Verbindung stehet. Nach dem vorgeschriebenen Schutt und Guß brauen, die vorgeschriebene Menge Malzes und Wassers nehmen. Zu einem Gebräude Bier gehören zwölf Scheffel Schutt, (Malz,) zwanzig Eimer Guß, (Wasser,) und zwey Scheffel Hopfen. 3) Auch in der Landwirthschaft wird unter Schutt oft das Getreide verstanden. Der Hirtenlohn und Schutt, der Hirtenlohn und das Getreide, welches dem Hirten so wohl als Lohn als auch für das Vieh gegeben wird. Auf manchen Gütern pflegt man vier Schafe für eine Kuh im Hirtenschutte zu rechnen. Wo aber auch schütten in diesem Verstande gangbar ist. Dem Hirten[1692] drey Viertel Korn erschütten, entrichten. Das Vieh aufs Jahr verschütten, den Hirtenlohn an Getreide dafür entrichten.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1692-1693.
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