[172] 2. Der Spath, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die-e, bey den Bergleuten auch wohl die Späthe, in der Mineralogie, eine feine Steinart, welche krystallinisch angeschossen ist, sie mag nun in dünnen Blättern, oder knotig angeschossen seyn. Besonders werden die ungefärbten gemeiniglich weißen Spatharten, Spath genannt, dagegen die gefärbten undurchsichtigen Flüsse heißen. Ehedem wurde auch das durchsichtige Fraueneis, welches ein gypsartiger Stein ist, Spath genannt, daher auch noch die Goldschmide das calcinirte Fraueneis Spath nennen.
Anm. Es scheinet, daß es in dieser letzten Bedeutung am ältesten sey, und alsdann würde der Nahme zunächst die Durchsichtigkeit, Helle, oder weiße Farbe des Fraueneises oder Selenites bezeichnen, und zu spähen, sehen, gehören, welches unter andern auch glänzen, bedeutete. Da der Spath der Bergleute zwar undurchsichtig ist, aber doch in der weißen Farbe dem Fraueneise gleichet, so hat man vielleicht aus Unkunde beyde Steinarten für einerley gehalten. Übrigens bezeichnet der Nahme Spath nur das Gewebe oder die Structur dieser Steinart; indem man Kalkspath, Gypsspath u.s.f. hat.