[507] Spath, eine Krankheit der Pferde; bisweilen in Folge von gewaltsamen Anstrengungen od. Erschütterungen od. von Erkältung, gewöhnlich aber ein Erbfehler. Der S. ist beim Ankauf von Pferden nicht leicht zu entdecken, denn die Roßhändler gebrauchen alle Kunstgriffe, um die Lahmheit der an dem S. leidenden Pferde zu verstecken. Der S. hat seinen Sitz da, wo die untere Röhre der Sprunggelenkknochen auf dem oberen u. unteren Rande des Schienbeines u. auf dem Kopfe des Schienbeines aufsitzt. Es entsteht Anfangs Entzündung einzelner Knochen dieser Gelenke, u. diese äußerlich sichtbaren Knochenauftreibungen nennt man den S. Zuweilen kommt es aber auch vor, daß sich zwei über einander liegende Knochen des Sprunggelenkes entzünden, das Pferd lahmt u. man äußerlich nichts sieht, man nennt dieses Übel den unsichtbaren S. Auch kommt es vor, daß Pferde Knochenauftreibungen an der inneren Seite des Sprunggelenkes, also auch den S. haben u. nicht lahm gehen. Endlich können Fälle eintreten, daß die früher entzündet gewesenen Gelenkflechsen wieder fest mit einander verwachsen, wodurch Reibung u. Schmerz vergeht u. der S. aufhört. Wenn man untersuchen will, ob ein Pferd wirklich den S. hat, so läßt man es erst im Trab, dann im Schritt vorführen; sind die Bewegungen, bes. die Biegungen der Sprunggelenke, ganz gleich, so hat das Pferd den S. nicht, im entgegengesetzten Fall ist das Pferd mit dem S. behaftet, namentlich wenn die Erhabenheiten steinhart sind. Am auffallendsten beidem S. ist es, daß das Pferd, wenn es geruht hat, am meisten Ansatz hat, daß aber die Lahmheit verschwindet, wenn es eine Zeitlang scharf bewegt worden ist. Der veraltete S. ist nicht zu heilen; gegen den im Entstehen begriffenen hilft zuweilen das Brenneisen. Die Homöopathie wendet im Anfang Arnica innerlich u. äußerlich, bei bereits ausgebildetem S. Merc. solub., auch Sulphur, Rhus, Sepia. bei sehr schmerzhafter Geschwulst Pulsatilla u. Thuja an.