Zwiebel, die

[1791] Die Zwiebel, plur. die -n. Diminut. das Zwiebelchen. 1. Eine Art Lauches mit einem nackten unten bauchigen Schafte und hohlen Blättern, Allium Cepa Linn. 2. Eine jede länglich runde, oder fast runde Wurzel welche, wie die Wurzel des vorigen, aus vielen auf einander liegenden Häuten bestehet; vollständig, eine Zwiebelwurzel. Die Tulpen-Zwiebel, Hyacinthen-Zwiebel u.s.f. In noch weiterer Bedeutung wird auch wohl eine jede rundliche Wurzel, wenn sie gleich aus einer festen und zusammen hangenden Masse, nicht aber aus Häuten bestehet, als die Wurzel des Safrans, u.s.f. Eine Zwiebel genannt.

Anm. In der ersten Bedeutung im Niederdeutschen Zipolle, im Engl. Chibbol, im Franz. Ciboule, im Böhmischen Cybule, im Pohln. Cebula, alle aus dem Ital. Cipolla, und dieß von dem Latein. Cepula, dem Diminutivo von Cepa. Da dieses Gewächs aus Italien zu uns gekommen ist, so hat es auch seinen Nahmen von daher mit gebracht. In der zweyten Bedeutung ist dafür im Niederd. Bolle, Lat. bulbus, üblich.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1791.
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