[23] Afrika. Dieser Erdtheilist eine Halbinsel, und hängt bloß durch eine schmale Erdzunge mit dem festen Theile Asiens zusammen. Die Portugiesen waren in den neuern Zeiten die ersten, welche, im funfzehnten Jahrhunderte, die Küsten von Afrika umschifften; jedoch ist noch viel von diesem Erdtheil unbekannt, vorzüglich vom innern Afrika, welches auch Aethiopien genannt wird, und das man erst neuerlich zu untersuchen angefangen hat. Afrikaʼs Flächeninhalt beträgt ungefähr 530,000 Quadratmeilen, und die Zahl der Einwohner wird auf 150 Millionen geschätzt. Außer den Gold- und Silbergruben ist das heiße Afrika reich an Spezereien und vielen andern Producten, welche ausgeführt werden. Allein die Menschheit steht in diesem Erdtheile ohne Zweifel auf der niedrigsten Stufe der Cultur und Vollkommenheit; beide, die Natur und die Menschen, welche letztern so oft die schönsten Anlagen jener zerstören, scheinen sich vereinigt zu haben, dieses zu bewirken. Die Afrikaner sind theils Schwarze, Neger (s. Negerhandel), theils sind sie gelb oder braun; ihre Körper sind stark. Sie stehen theils unter Kaisern und Königen, theils ziehen sie unter einem Oberhaupte im Lande herum. Die Theile von Afrika sind: Egypten; Rubien; Barka; die Reiche Algier, Tunis und Tripolis; Fetz und Marokko; Sarah; Senegambia; Nigritien; die Küste Guinea; die Küste Kongo; das Kafferland; Monomotapa und Monoemugi; die Küste von Mosambique, Zanguebar, Ajan und Adel; Abyssinien, bisweilen auch Aethiopien genannt; verschiedne Inseln. (s. Neue Erdbeschreibung von ganz Afrika, aus den besten ältern und neuern Hülfsmitteln gesammelt und bearbeitet von A. Ch. Borheck. Eine noch neuere Erdbeschreibung dieses Erdtheils haben wir, als eine Folge der Büschingschen Erdbeschreibung, von Herrn Prof. Hartmann in Marburg zu erwarten. Sammlung merwürdiger Reisen in das Innere von Afrika, von E. W. Cuhn. Ueber die östliche Küste von Afrika haben wir dem Hamilton, über die westliche dem Labat schätzbare Nachrichten zu danken. Ein sehr gutes Werk über Afrika ist W. Bosemanns Reise nach Guinea, a. d. Französischen).