Das Gas

[82] Das Gas, die Luftgattung, das bleibend elastische Fluidum (Naturlehre). Die Naturlehrer weichen in der Bestimmung dieses Worts von einander ab, indem einige die Luft, welche sich athmen läßt, von dem Gas ausschließen, andere sie mit darunter begreifen. Nach der letztern Ausdehnung dieses Begriffes ist das Gas jede völlig unsichtbare, elastische, flüssige Materie, welche durch die Wärme beträchtlich ausgedehnt und durch die Kälte zusammen gezogen wird, ohne jedoch durch letztere jemahls zu einem festen, oder zu einem tropfbaren, flüssigen Körper verdichtet zu werden, die endlich in gläserne Gefäße eingeschlossen werden kann, ohne in denselben ihre Eigenschaften zu verändern. Die wichtigsten Entdeckungen über die Gas- oder Luftarten sind wir dem Priestley schuldig; und seit dieser Zeit ist die Lehre hierüber, die man ehedem bloß zur Chemie zählte, ein wichtiger [82] Theil der Naturlehre geworden. Durch diese Lehre haben wir erst unsre Luft gehörig kennen lernen, Aufschlüsse über die Natur des Feuers und des Phlogistons bekommen u. s. f.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 82-83.
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