[366] Dreßden. Diese so wohl in Rücksicht auf Lage als Bauart schöne und dabei wohl befestigte Stadt, die Residenz des Churfürsten von Sachsen, liegt im Meißnischen Kreise, an der Elbe, welche das eigentliche Dreßden und Neustadt von einander theilt, während die berühmte 710 Ellen lange steinerne Brücke beide Städte wieder vereinigt. Dreßden besteht aus der Residenz, oder dem eigentlichen Dreßden, (sonst auch Neudreßden genannt) – aus der Neustadt (seit 1732 so genannt, sonst Altdreßden) – und aus der Friedrichstadt (ehemals Ostra, seit 1670 angelegt). Die Volksmenge von Dreßden wird von Hunger (Denkwürdigk. zur Finanzgeschichte von Sachsen) auf beinahe 54000 Menschen angegeben; nach andern beträgt sie 40000. Unter den Dreßdner Sehenswürdigkeiten zeichnen sich vorzüglich aus: die schon erwähnte Elbbrücke – die katholische Kirche, ein Meisterstück der Baukunst, mit einer herrlichen Orgel des berühmten Silbermann; am hohen Altar die Himmelfahrt Christi von Mengs – die Frauenkirche, deren Bau 300000 Thaler gekostet – die Ritterakademie – die Gemähldegallerie, in welcher die berühmte Nacht des Correggio – die 1764 erneuerte Akademie der bildenden Künste, von welcher ein Zweig nach Leipzig verlegt worden, und welche den 5. Mai ihre Arbeiten ausstellt – das grüne Gewölbe, in welchem vorzüglich der gelbe Brillantring, der einzig in seiner Art ist, der grüne Diamant, der weiße Diamant u. a merkwürdig sind – die churfürstliche Bibliothek. Unter den Spaziergängen in Dreßden sind der Plauische Grund und [366] das Seifersdorfer Thal, welches letztere Becker beschrieben hat, von einer romantischen Schönheit; so wie in der Nachbarschaft das churfürstliche Lustschloß Pillnitz, die Festung Königstein, die Festung Sonnenstein, und die durch die Kesselsdorfer Schlacht berühmten Höhen bei Kesselsdorf die größte Aufmerksamkeit verdienen. (Umständliche Beschreibung Dreßdens, [vom Herrn Prediger Hasche]; Beschreibung der vorzüglichsten Merkwürdigkeiten der churfürstl. Residenzstadt Dreßden und einiger umliegenden Gegenden [vom Herrn Bibl. Daßdorf]).