Labrador oder Neubritannien

[347] Labrador oder Neubritannien, eine große Halbinsel des nördlichen Amerikaʼs, zwischen der Hudsonsbay, Canada und dem Atlantischen Meere. Sie hat ein sehr rauhes und kaltes Clima, viele Wälder und Gebirge, so daß sie zum Anbau gar nicht geschickt ist. Im Innern ist sie ganz unbekannt; an den Küsten wohnen die Eskimoʼs (m. s. diesen Art.), welche den Grönländern ganz ähnlich sind, und von der Jagd und dem Fischfang leben. Auch giebt es hier einige Factoreien Englischer Kaufleute von der Hudsonsbay-Compagnie, einer Handelsgesellschaft in London; und daher wird diese Halbinsel für eine Englische Besitzung angesehen. Pelz- und Seethiere sind nebst dem bekannten Labradorsteine die einzigen Gegenstände des hiesigen Handels. In den neuern Zeiten haben sich auch Missionen von evangelischen Brüdern hier niedergelassen. Caspar Cortereal, ein Portugiese, hat diese Halbinsel i. J. 1500 entdeckt. – Im Jahr 1796 sind die meisten Etablissements auf Labrador von einem Theile der Französischen Flotte des Admirals Richery zerstört worden, welcher eine ähnliche Expedition auf Terreneuve (s. d. Art. Neufundland) ausgeführt hatte.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 347.
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