Labrador

[686] Labrador oder Neubritannien ist eine mehr als 24,000 ! M. umfassende Halbinsel im Nordosten von Nordamerika, welche von der Hudsonsstraße, dem atlant. Ocean, von der Belle-Isle-Straße, von Untercanada und von der James- und Hudsonsbai begrenzt wird. An der Nordostküste gibt es eine große Anzahl von Buchten und Baien, unter denen die Ungavabai an der Hudsonsstraße und die Mosquitobai an der Hudsonsbai die größten sind. Gegen das Frühjahr legen sich an diese Küste ungeheure Eismassen an. Das Innere ist gebirgig, außerordentlich rauh und unwirthlich, fast stets mit Schnee bedeckt. Eine Menge Seen durchziehen das Land und unter denselben ist der westl. liegende Clearwatersee der bedeutendste. Die Flüsse sind nicht in großer Anzahl vorhanden und unbedeutend. Als Producte sind Fische, besonders Walfische, Kabliaue und Lachse, Seehunde, verschiedene Arten pelztragender Thiere, Rennthiere, Seevögel, Marienglas, Eisen, Kupfer, Schwefel, Labradorsteine zu nennen. Im Norden und Osten wohnen Eskimos, im Süden und Westen Indianer. Die engl. Hudsonsbaigesellschaft hat die Factoreien Prinz von Wales, Yorkfort, Richmontfort, Madock, Ostmainfactorei und Thomsonshouse und in Unity, Okak, Hoffenthal und Nain sind herrnhuter Missionsniederlassungen. Der Portugiese Kaspar Cortereal hat L. 1496 entdeckt und 1576 unternahm Mart. Forbischer die erste Reise dahin. Es gehört den Engländern und steht unter dem Gouverneur von Neufundland. – Der Labradorstein ist eine Art Feldspath. Seine Hauptfarbe ist grau, doch spielt seine Fläche in den verschiedensten Farben, je nachdem man sie anders gegen das Auge hält. Man fand ihn zuerst in L., später aber auch in andern Gegenden Nordamerikas, in Ingermannland, Finnland und zu Miolö bei Sweaborg. Er wird zu allerlei Schmucksachen verwendet.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 686.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: