Magdeburg

[13] Magdeburg, eine wichtige Festung an der Elbe und eine ansehnliche Handels- und Manufacturstadt, welche sich in die Alt- und Neustadt theilt und mit [13] Inbegriff der Vorstädte im Jahr 1780 ohne die Garnison über 26,000 Menschen zählte, unter denen sich viele Französische, Pfälzische und Wallonische Colonisten befinden. Merkwürdig daselbst ist die Domkirche (eins der schönsten und merkwürdigsten Denkmähler der Gothischen Baukunst), die Sternschanze (ein Außenwerk vor dem Sudenburger Thore, das vorzüglich wegen seiner vielen Gallerien und Minen unter der Erde merkwürdig ist), die Bildsäule Kaisers Otto I, Guerikens Grabmahl zu St. Sebastian, das Gymnasium der Kaufmannsschule und (in der Nachbarschaft) Kloster-Berge (s. diesen Art.). Die Stadt genießt übrigens verschiedener Handelsbegünstigungen, als das Stapelrecht, die Niederlags-Gerechtigkeit; und die hiesige Schiffergilde hat allein das Recht, auf einem großen Striche der Elbe mit ihren Schiffen zu fahren. – Die berühmte Einnahme und Zerstörung der Stadt Magdeburg im dreißigjährigen Kriege (in welchem das ganze Herzogthum überaus viel litt) durch die kaiserl. Generale Tilly und Pappenheim geschah i. J. 1631.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 3. Amsterdam 1809, S. 13-14.
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